Die BayWa AG ist nach eigenen Angaben gut ins neue Jahr gestartet. So erwartet der Handelskonzern bereits im 1. Quartal 2019 ein deutlich besseres Ergebnis als im Vorjahreszeitraum.
Im deutschen Agrarhandel sei, eine durchschnittliche Klima- und Vegetationsentwicklung vorausgesetzt, mit deutlichen Ergebnissteigerungen zu rechnen, so Vorstandsvorsitzender Klaus Josef Lutz. Dies gelte vor allem für das 1. Halbjahr: Wegen des Niedrigwassers bis Ende des letzten Jahres könne erst jetzt der Vorratsbestand an Getreide ausgeliefert werden.
Lutz rechnet außerdem mit einer starken Futtermittelnachfrage aufgrund der aktuellen Grundfutterknappheit. Auch bei der Technik und der klassischen Energie geht er von einer guten Geschäftsentwicklung aus, wenn auch die jeweiligen EBIT-Höchstmarken von 2018 im laufenden Geschäftsjahr wahrscheinlich nicht erreicht werden können.
Für das Segment Bau sieht er ebenfalls eine stabile Entwicklung. „Insgesamt wollen wir die Ergebnisse 2019 im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern“, betonte der BayWa-Chef.
2018 leichte Umsatzsteigerung
Im Geschäftsjahr 2018 konnte die BayWa AG mit 16,6 Mrd. Euro rund 500 Mio. mehr Umsatz erzielen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 172,4 Mio. Euro. Das entspricht einer Zunahme um 1,1 Mio. Euro.
Laut des internationalen Handels- und Dienstleistungskonzerns sind die Ergebnisse in allen operativen Segmenten gestiegen. So erreichte die BayWa ihre Jahresziele und konnte so die positiven Einmaleffekte des Vorjahres von rund 20 Mio. Euro ausgleichen. Unter anderem verkaufte die BayWa im vergangenen Jahr die Konzernzentrale in München.
Trotz eines leicht besseren Jahresergebnisses will der Handelsriese für 2018 wie im Vorjahr eine stabile Dividende von 0,90 Euro je Aktie zahlen.
BayWa will weitere Spezialitäten an Land ziehen

„Das Segment Agrar verbesserte sich vor allem durch eine sehr gute Geschäftsentwicklung im internationalen Handel und in der Technik“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Klaus Josef Lutz. Die deutliche Ergebnissteigerung in diesem Segment sei besonders hervorzuheben, da der deutsche Agrarhandel 2018 einmal mehr unter sehr hoher Trockenheit im Sommer zu leiden hatte.
Im deutschen Agrarhandel büßte die BayWa fast 80 Prozent des EBITs ein, obwohl der Umsatz um über 17 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro angestiegen ist. Der Vorstandschef kündigte an, hier in den nächsten Jahren massive Sanierungsmaßnahmen vornehmen zu wollen.
Trotz der mageren Ergebnisse im deutschen Agrargeschäft schnitt das gesamte Agrargeschäft der BayWa mit einem Ertragsplus von 22 Prozent oder 100 Mio. Euro ab. Der Gesamtumsatz Agrar stieg dagegen nur um 1,7 Prozent auf gut 11 Mrd. Euro, so Finanzchef Andreas Helber.
Sehr zufrieden ist der BayWa-Chef mit dem Segment Energie: „Sowohl die klassische Energie als auch das Geschäftsfeld Regenerative Energien erzielten jeweils eine Bestmarke“, betonte Lutz. Auch das Baugeschäft habe sich weiter erfolgreich im Konzern entwickelt.
Er sieht unter anderem durch die Zukäufe der vergangenen Jahre im Spezialitätenbereich wie Vitamine- und Särkehandel des internationalen Agrarhandels weiteres Wachstum. Im internationalen Obstgeschäft sollen durch Stärkung des Vertriebs im Jahr 2019 ebenfalls die Ergebnisse steigen. Ähnliches gilt für die Regenerativen Energien, die ihren Wachstumskurs in diesem Jahr fortsetzen werden.