Der seit 1. April dieses Jahres amtierende Vorstandsvorsitzende Marcus Pöllinger hat auf der Hauptversammlung der BayWa AG eine durchweg positive Bilanz gezogen: Mit 27,1 Mrd. Euro Umsatz und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 504,1 Mio. € hat der Konzern im vergangenen Ausnahmejahr neue Bestmarken erzielt. Für das abgelaufene Geschäftsjahr beschlossen die Aktionärinnen und Aktionäre eine Erhöhung der Dividende um 0,05 Euro auf 1,10 €. Sie votierten außerdem für die Zahlung einer Sonderdividende in Höhe von 0,10 € je Aktie, die in diesem Jahr anlässlich des 100-jährigen Bestehens der BayWa AG ausgeschüttet werden soll.
Wo sieht die BayWa Wachstumschancen?
Mittelfristig geht die BayWa von einem Konzern-EBIT zwischen 470 und 520 Mio. € aus. Weiteres Wachstumspotenzial sieht der Münchner Landhandelskonzern vor allem bei den erneuerbaren Energien und im internationalen Agrarhandel. Als Beispiele für Investitionen in die Zukunft nannte der neue Vorstandsvorsitzende, Markus Pöllinger, die Züchtung und zukünftige Vermarktung der weltweit ersten klimatoleranten Apfelsorte „Tutti“ sowie die Entwicklung von Agri-Photovoltaik-Anlagen zur Doppelnutzung von Agrarflächen. Wörtlich sagte er: "Wir liefern unseren Kunden das, was sie brauchen, um ihre Felder zu bestellen, Wohnungen zu heizen und Häuser zu bauen. Wir helfen ihnen aber ebenso dabei, ihren eigenen CO2-Fußabdruck nachhaltig zu reduzieren."
Wo sieht die BayWa Herausforderungen?
BayWa-CEO Pöllinger benannte auf der Aktionärsversammlung drei zentralen Herausforderungen für die Wirtschaft – gestiegene Anforderungen an eine nachhaltige Unternehmensführung, geopolitische Unsicherheiten und Arbeitskräftemangel. Vor allem in den vergangenen Monaten sei sichtbar geworden, dass essenzielle Güter wie Lebensmittel oder Energie auch in Industrienationen knapp werden können.Die BayWa trete Unsicherheits-Faktoren mit modernster Technik und Investitionen in Zukunftsfelder entgegen, die den Konzern nachhaltiger, effizienter und agiler machen sollen. Ein Beispiel sei das vegane Ei des Berliner Start-ups Neggst, in das die BayWa Venture GmbH investiert habe. Zum Arbeitskräftemangel merkte Pöllinger an, dass die Generation Z und die noch jüngere Generation Alpha anders angesprochen werden müssten, als man das bisher gewohnt sei.
Klaus Josef Lutz wird Aufsichtsratsvorsitzender
Die Hauptversammlung wählte auch einen neuen Aufsichtsrat und dieser wiederum einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Erwartungsgemäß löst Klaus Josef Lutz, der bisherige Vorstandsvorsitzende der BayWa, Manfred Nüssel ab. Nüssel war mehr als 20 Jahre lang an der Spitze des Aufsichtsrats gestanden und prägte die BayWa 40 Jahre lang mit.
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