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Interview

Blockchain: Das steckt dahinter

Blockchain
am Dienstag, 22.01.2019 - 09:40 (Jetzt kommentieren)

Mit Blockchain als Technologie könnten Lebensmittelskandale bald der Vergangenheit angehören. Davon ist Britt Kritzler von der britischen Food
Standards Agency überzeugt. Wir haben sie interviewt.

Alle reden darüber, doch kaum einer weiß, was wirklich hinter Blockchain als Technologie steckt. In der aktuellen agrarheute-Ausgabe fragen wir eine Expertin, wie Blockchain funktioniert und was auf die Landwirtschaft zukommt.

Wie erklären Sie einem Laien die Blockchain?

Britt Kritzler

Blockchain ist eine Technologie, die Daten dezentral über beliebig viele lokale Server speichert. Anstatt ein Datenbündel einem Server
oder einer Cloud hinzuzufügen, verlangt eine Blockchain-basierte Anwendung beliebig vielen Nutzern die Bestätigung eines Datenbündels ab. Erst dann wird es als „Block“ mit einer verschlüsselten Signatur dem Datenstrang hinzugefügt. Es findet eine kollektive Überprüfung des Datenbündels statt. Das macht es Hackern momentan unmöglich, unerlaubt in eine Blockchain vorzudringen.

Was ist der Vorteil der Technologie?

Entgegen herkömmlichen Systemen, die auf einem einfachen Log-in basieren, fällt bei einem Blockchain-basierten System der Mensch als Gefahrenquelle weg. Zudem können Daten fast in Echtzeit von allen autorisierten Akteuren, zum Beispiel entlang einer Wertschöpfungskette, abgerufen werden. Die Bescheinigung bestimmter Produktionsmerkmale auf einem Landwirtschaftsbetrieb könnte gegenüber einem Lebensmittelproduzenten durch diese digitale Lösung ersetzt werden.

Könnte das auf Landwirte zukommen?

Ich kann mir gut vorstellen, dass führende Lebensmitteleinzelhändler irgendwann eine lückenlosere Qualitätssicherung von ihren
Lieferanten verlangen, sei es, um markenschädigenden Skandalen vorzubeugen, sich effizienter beim Einkauf aufzustellen oder einen
Mehrwert an die Kunden weiterzugeben.

Dann müsste auch der Lieferant Schritt halten und Daten über Sensoren in ein Blockchain-System speisen. Inwieweit die Technologie
vom Futterproduzenten bis hin zum Konsumenten angewandt wird, hängt meiner Meinung nach maßgeblich vom Endkunden ab. Ist
er bereit, mehr Geld für die Transparenz zu zahlen? Gibt es den Markt dafür? Das sind entscheidende Fragen. Ich bin noch skeptisch.

Das ganze Interview lesen Sie in der aktuellen agrarheute-Ausgabe.

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