Das Reich der Mitte, dass weltweit der größte Produzent und Verbraucher von Schweinefleisch ist, produzierte im vergangenen Jahr 42,55 Millionen Tonnen Schweinefleisch.
Das sind 21,3 Prozent bzw. 11,5 Millionen Tonnen weniger als 2018. Gleichzeitig ist dies die kleinste Produktionsmenge seit dem Jahr 2003, meldete das chinesische Statistikamt National Bureau of Statistics (NBS).
Die Preise für Schweinefleisch haben sich seit 2018 verdreifacht und die Importe bfinden sich auf Rekordstand.
Schweinepreise verdreifacht, Importe auf Rekordstand
Die Afrikanische Schweinepest, die fast alle von ihr infizierten Schweine tötet, erreichte China 2018 und verbreiteten schnell im ganzen Land. In der Folge haben sich die Schweinefleischpreise gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Das hat die Inflation in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auf ein 8-Jahreshoch getrieben.
Chinas Regierung hat deshalb seit Dezember mehr als 200.000 Tonnen gefrorenes Schweinefleisch aus den staatlichen Reserven verkauft. Damit soll die Versorgung vor dem chinesischen Neujahrfest verbessert werden: Das Neujahrsfest ist der wichtigste Nationalfeiertag des Landes und beginnt am 24. Januar.
Zur besseren Versorgung wurde im Dezember außerdem die Rekordmenge von 375.000 Tonnen Schweinefleisch importiert. Knappheit und hohe Preise und die Befürchtungen der Chinesen hinsichtlich der Sicherheit von Schweinefleisch, haben die Nachfrage jedoch auch zu anderen Fleischarten gelenkt.
Analysten erwarten weiteren Rückgang
Das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten berichtete im November, dass die die Zahl der Schweine erstmals wieder leicht um 2 Prozent gestiegen ist. Am vorigen Freitag meldete das Statistikamt NBS dann, dass die chinesische Schweineherde im Dezember 310,41 Mio. Tiere zählte.
Das sind 27,5 Prozent weniger als im vorigen Jahr als 428 Mio. Schweine in chinesischen Ställen standen. Gleichzeitig wären dies jedoch knapp 4 Mio. Tiere mehr als die 306,75 Millionen Tiere, die im September gemeldet wurden. Einige Analysten sehen die offizielle Regierungsmeldung für die Herdengröße jedoch kritisch, da sie den Rückgang für größer - und auch noch nicht für beendet halten.
Die niederländische Rabobank prognostizierte jedenfalls im November, dass die Produktion von Schweinefleisch im Jahr 2019 um 25 Prozent auf rund 40,5 Millionen Tonnen sinkt und im Jahr 2020 um weitere 10 bis 15 Prozent zurückgehen dürfte.
Mehr Rindfleisch und Geflügel
Die chinesische Regierung hat zuletzt versucht, die weiter steigenden Schweinepreise durch Auslagerung von gefrorenem Schweinefleisch aus den staatlichen Reserven zu stabilisieren. Die Importe sind ebenfalls sehr kräftig gestiegen. Allein im Dezember waren die Einfuhren von Schweinefleisch fast doppelt so hoch waren im Vormonat.
Das Statistikamt NBS berichtete zudem, dass die Zahl der geschlachteten Schweine im vergangenen Jahr um 21,6 Prozent auf 544,19 Mio. Stück bzw. 42,55 Mio.Tonnen gesunken ist. Die gesamte Fleischproduktion einschließlich Schweinefleisch, Rindfleisch, Lammfleisch und Geflügelfleisch ging im Jahr 2019 um 10,2 Prozent auf 76,49 Mio. t zurück.
Die Rindfleischproduktion stieg um 3,6 % auf 6,67 Mio. t, während die Geflügelproduktion um 12,3 % auf 22,39 Mio. t zunahm. Der chinesische Landwirtschaftsminister Han forderte die Behörden auf, ein erneutes Auftreten der afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Han forderte, die Vor-Ort-Kontrollen zur Erfassung der Daten zur Schweineproduktion zu verbessern und sicherzustellen, dass die Daten zuverlässig sind.
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