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Afrikanische Schweinepest

China/Schwein: Preisexplosion und noch mehr Importe

Schweine
am Montag, 02.12.2019 - 10:00 (Jetzt kommentieren)

China kämpft darum, die Explosion der Schweinepreise zu stoppen.

Grund für die Preisexplosion ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die immer schlechtere Versorgung der Chinesen mit Schweinefleisch.

Die Angebotsverknappung in China lässt den Importbedarf an Schweinefleisch und den anderen Fleischarten sehr kräftig ansteigen. Gleichzeitig ziehen die Schweinepreise in China und in den wichtigsten Exportländern – wie etwa in Deutschland oder Brasilien – sehr kräftig an.

Ende der vorigen Woche hat der chinesische Vizepremier Hu Chunhua gesagt: „China müsse entschlossen daran arbeiten, das Ziel der Wiederherstellung seiner Schweineproduktion und der Stabilisierung der Versorgung mit Schweinefleisch bereits für die kommenden Feiertage zu erreichen“, meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Schweinebestand hat sich halbiert

China will eine stabile Versorgung mit Schweinefleisch zu den wichtigsten chinesischen Feiertagen Anfang 2020 sicherstellen. Dazu zählt insbesondere das chinesische Neujahrsfest im Januar und der jährliche Nationale Volkskongress im März, schreibt die Agentur Xinhua am Samstag.

Viele Millionen Schweine sind aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in China und anderen asiatischen Ländern wie Vietnam bereits gestorben oder getötet worden. Die Seuche hat Chinas Schweinebestand seit August 2018 um die Hälfte reduziert.

Weiter heißt es: „Die Dezimierung der Schweineherde auf dem weltgrößten Schweinefleischmarkt hat dazu beigetragen, dass der chinesische Verbraucherpreisindex (VPI) allein im Oktober um 3,8 Prozent gestiegen ist. Dies war der stärkste monatliche Anstieg seit fast acht Jahren.

Schweinepreise haben sich verdoppelt

Schweine

Nach Angaben der chinesischen Statistikbehörde haben sich die Schweinefleischpreise im Oktober im Jahresvergleich mehr als verdoppelt (!!), was über 60 Prozent des gesamten Anstiegs der Verbraucherpreise entspricht. Chinas Schweinefleischimporte waren im Oktober ebenfalls doppelt so hoch wie im vorigen Jahr.

Grund für den kräftigen Importanstieg ist der starke Einbruch der Inlandsproduktion. Peking hat zuletzt seine Bemühungen um eine Preisstabilisierung durch die Konsolidierung der Produktion und die Erschließeung neuer Importe vorangetrieben.

Chinas Zeitung Securities Times – einer wichtigen Finanzzeitungen - berichtete außerdem, dass Fang Xinghai, stellvertretender Vorsitzender der Securities Regulatory Commission (CSRC), auf einem Forum am Samstag erklärt hatte: „China werde angesichts der Bedeutung von Schweinefleisch für die Chinesen so bald wie möglich einen Schweine-Futures-Kontrakt auflegen. In dem Bericht wurde jedoch noch kein Zieldatum für die Einführung der Futures angegeben.

Sehr hohe Importe, viele Maßnahmen geplant

Schweine China

Chinas Handelsministerium erwartet, dass die Einfuhren von Schweinefleisch und Schweinefleisch-Nebenprodukten in diesem Jahr 3 Millionen Tonnen überschreiten werden, teilte das Handelsministerium (MOC) am vorigen Donnerstag mit. Die gesamten Fleischimporte könnte danach mehr als 6 Millionen Tonnen betragen.

Diese Schätzung entspricht in etwa der Prognose der Rabobank, die für dieses Jahr Importe in Höhe von 3,1 bis 3,3 Millionen Tonnen Schweinefleisch prognostiziert hatte. Damit würde man auch den im Jahr 2016 erreichten Rekord übertreffen. Chinas Fleischimporte nehmen zu, nachdem ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) die Herde um etwa die Hälfte geschrumpft.

MOC-Sprecher Gao Feng sagte auf einer Pressekonferenz: „Die Importe sind Teil der Bemühungen des Landes, das Fleischangebot zu steigern und die Preise zu stabilisieren, da die Afrikanische Schweinepest (ASP) den Schweinefleischmarkt weiter stark beeinflusst. Die Regierung will außerdem weiter Schweinefleischreserven freisetzen, die Abstimmung zwischen Produktion und Verkauf verbessern und Marktinformationen rechtzeitig offenlegen, sagte Gao.

Chinas Schweinepreise sind in den letzten Wochen dank einer Reihe von Maßnahmen wieder etwas zurückgegangen, berichtete, Gao Feng. Der durchschnittliche Großhandelspreis für Schweinefleisch in den 36 großen Städten des Landes gab in der vorletzten Novemberwoche gegenüber der Vorwoche um 8,6 Prozent nach, wie die MOC-Daten zeigen.

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