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Lebensmittelversorgung

Coronavirus: Hamsterkäufe und leere Regale

Lebensmittel Einkauf
am Mittwoch, 04.03.2020 - 11:29 (1 Kommentar)

Wer in diesen Tagen Lebensmittel kaufen will, steht oft vor leeren Regalen.

Offenbar sind viele Menschen wegen der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland verunsichert. Sie befürchten Versorgungsprobleme und decken sich vor allem mit länger haltbaren Lebensmitteln ein. Einzelhändler waren auf den Ansturm nicht vorbereitet.

Mittlerweile gibt es in manchen Supermärkten kaum noch Nudeln oder andere länger haltbare Lebensmittel. Das gleiche gilt für bestimmte Hygieneartikel wie Klopapier oder Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken.

Allerdings empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ebenfalls Lebensmittel für zehn Tage vorrätig zu halten  – allerdings ganz unabhängig von der Corona-Epidemie. Dabei sollten alle wichtigen Nährstoffe und natürlich auch Getränke abgedeckt werden.

Hohe Nachfrage nach haltbaren Produkten

Lebensmittel Lager

Manche Einzelhändler, die von der Entwicklung überrascht wurden, können ihre Regale oft nicht schnell genug wieder auffüllen. Das heizt die Hamsterkäufe offenbar weiter an, denn viele Menschen befürchten, dass der Nachschub ausbleiben könnte.

Doch der Einzelhandel gibt Entwarnung: „Obwohl wir in einzelnen Lebensmittelgeschäften aktuell eine höhere Nachfrage nach länger haltbaren Produkten und Getränken sehen, ist die Versorgungslage bundesweit normal", heißt es beim Handelsverband Deutschland. „Die Lieferstrukturen seien effizient und gut vorbereitet, die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet.

Sollten sich aber die Quarantänezonen in bestimmten Lieferländern ausweiten, könne es bei dem einen oder anderen Produkt kurzfristig zu Engpässen kommen.“ Auch in Deutschland breitet sich das Coronavirus weiter aus. Zuletzt waren mehr als 150 Fälle bekannt.

Einzelhändler sehen noch keine Probleme

Biolebensmittel in Discountern

Doch auch die großen Einzelhändler beruhigen ihre Kunden: „Im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus hat sich auch bei uns in den Märkten bundesweit die Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln und Getränken stark erhöht“, sagt ein Real-Sprecher diese Woche. „Wir haben daher für bestimmte Produkte, insbesondere Konserven und Hygieneprodukte, bereits seit Mitte vergangener Woche unsere Lagerbestände aufgestockt.“

Ein Sprecher der REWE Group sagt: Trotz der bundesweit verstärkten Nachfrage nach lang haltbaren Lebensmitteln, Konserven und Drogerieartikeln gebe es keine Engpässe in der Warenversorgung. Die Frequenz der Belieferung der Märkte sei angepasst worden.

Während die stationären Einzelhändler also vor allem logistische Probleme haben, scheint die Corona-Epidemie den mobilen Lieferdiensten einen kräftigen Schub zu geben – berichtet jedenfalls das Handelsblatt.

Bundesregierung: Vorräte für 10 Tage

Unabhängig von der Corona-Epidemie empfehlen Innenministerium und Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), immer genügend Vorräte im Haus zu haben, um etwa zehn Tage über die Runden zu kommen. Dazu gehören unter anderem Nudeln, Reis und Getränke.

Das BBK hat dazu auch einen Ratgeber inklusive Checkliste veröffentlicht, die alles enthält, was man im Ernstfall braucht.

Allerdings beziehen sich diese Empfehlungen auf Katastrophenfälle wie etwa längere Stromausfälle, große Überschwemmungen oder extrem starken Schneefall. Doch vielleicht kann man die Sachen ja auch bei einer Corona-Epidemie – insbesondere bei weitreichenden Quarantäne-Maßnahmen – gebrauchen.

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