Nach einem Schiedsverfahren in Singapur erhält der französische Nahrungsmittelhersteller Danone vom weltgrößten Milchexporteur Fonterra Co-Operative Group einen Schadenersatz von 183 Neuseeland-Dollar oder umgerechnet 105 Millionen Euro. Grund ist eine Rückrufaktion von Fonterra 2013, als der Verdacht einer Verunreinigung seiner Säuglingsnahrung mit Botulismus-Bakterien aufkam.
Botulismus-Bakterien in Babynahrung
Fonterra, damals noch ein Zulieferer von Danone, hatte im Sommer 2013 fälschlicherweise den Fund von Botulismus-Bakterien in mehreren Lieferungen vermeldet. Es stellte sich jedoch später heraus, dass es sich um ungefährliche Bakterien handelte. In der Zwischenzeit war allerdings in mehreren asiatischen Staaten Babymilchpulver von Danone zurückgerufen worden, darunter auch der wichtige chinesische Markt.
Danone will weiter gegen Fonterra klagen
Danone bezifferte den Schaden damals auf 350 Millionen Euro und verklagten Fonterra. Nun erfolgte also das Urteil: Fonterra muss 105 Millionen Euro Strafe zahlen. Danone begrüßte die Entscheidung ausdrücklich. So werde gesichert, dass die "Lektionen aus dieser Krise nicht vergessen werden".
Nun wolle man die rechtlichen Möglichkeiten in Neuseeland weiter prüfen. In einer Erklärung des französischen Konzerns hieß es, dies soll die Kosten abdecken, die durch eine Rückrufaktion entstanden seien.
Fonterra enttäuscht über Urteil
Fonterra-Geschäftsführer Theo Spierings gab sich in einer ersten Pressemeldung enttäuscht, "dass das Schiedsgericht die Bedingungen unseres Liefervertrags mit Danone nicht vollständig anerkannt hat, darunter die vereinbarten Haftungsbeschränkungen".
Spierings erklärte, man habe jedoch aus der Erfahrung gelernt und Verbesserungen an den Kontroll- und Prüfprozessen vorgenommen und zudem Managementsysteme optimiert.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.