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Dürre kostet KTG-Übernehmer Zech Group jetzt Millionen

am Montag, 13.08.2018 - 11:53 (Jetzt kommentieren)

Die Zech Group, die große Teile der insolventen KTG Agrar übernommen hat, verliert durch die Dürre voraussichtlich Millionen. Es fehlt an Substrat für die zahlreichen Biogasanlagen.

Nach einem Bericht des Wirtschaftsjournals "Finance" droht der Zech-Tochter Deutsche Agrar Holding (DAH) im laufenden Jahr ein Millionenverlust.

Die Ursache ist, dass auf den Flächen der DAH dürrebedingt zu wenig Mais und Ganzpflanzensilage heranwächst, um die insgesamt 23 Biogasanlagen in Ostdeutschland zu betreiben.

Die Bremer Industriellenfamilie Zech hatte vor zwei Jahren große Teile der insolventen KTG Agrar und der ebenfalls zahlungsunfähigen KTG Energie übernommen und in die DAH überführt. Rund um Berlin bewirtschaftet das Unternehmen 20.000 ha.

Es fehlt Substrat für Millionen

"Finance" zitiert Schätzungen der regionalen Statistikämter. Danach liegen die DAH-Flächen in Regionen, in denen die wochenlange Trockenheit zu Ernteeinbußen von 50 bis 80 Prozent geführt hat.

Das gefährdet die Substratversorgung der Biogasanlagen, die zusammen eine Nennleistung von 53 Megawatt erreichen. Der Zukauf der notwendigen Mengen an Mais und Ganzpflanzensilage (GPS) könnte die DAH laut "Finance" einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Das Unternehmen habe die dürrebedingten Mehrkosten hingegen auf einen mittleren einstelligen Millionenbetrag geschätzt.

Die Zech Group könnte erneut groß zukaufen

Nach "Finance"-Informationen erzielte die DAH aber schon im vergangenen Jahr keinen nennenswerten Gewinn. Eine außerordentlich hohe Rechnung für den Substratzukauf könnte das Unternehmen daher in die roten Zahlen treiben.

Die Zech Group dürfte den Verlust allerdings leichter verschmerzen können als Landwirte in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und anderen von der Dürre hart getroffenen Bundesländern. Sie erwirtschaftet jährlich eine Gesamtleistung von 2 Milliarden Euro. Die Zech-Stiftung, zu der die DAH gehört, weitere 500 Millionen Euro.

Daher ist denkbar, dass die Zech-Familie den Verlust wegsteckt und zugleich die Not der umliegenden Landwirte nutzt, um weitere Flächen oder Betriebe zu erwerben.

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