Der Schadenersatz geht zurück auf eine Produktwarnung im August 2013. Damals hatte Fonterra – verspätet – davor gewarnt, mit Botulismus-Erregern verunreinigte Milchbasisprodukte an seine Abnehmer ausgeliefert zu haben. Umfangreiche Rückrufaktionen waren die Folge. Wie sich im Nachhinein herausstellte, waren die Erzeugnisse nicht belastet.
Danone strengte wegem der erlittenen Schäden ein Schiedsverfahren gegen Fonterra an. Das wurde nun mit der Strafzahlung abgeschlossen. Fonterra wird auf Berufung verzichten.
Dividende gekürzt
Aufgrund der Sonderbelastung reduzierte die neuseeländische Genossenschaft die Prognose für die Gewinnbeteiligung ihrer Mitglieder um 18 bis 22 Prozent auf umgerechnet 20 bis 26 Eurocent je Anteilschein. Der aktuelle Milchpreis blieb jedoch unverändert.
Fonterra-Vorstand Theo Spierings äußerte sich enttäuscht über den Ausgang des internationalen Schiedserfahrens. Er machte deutlich, der Rückruf sei durch Produktwarnungen eines Zulieferers ausgelöst worden, die sich als unbegründet erwiesen.
Fonterra hat sein Krisenmanagement mittlerweile angepasst.
Milcherzeuger sind "angepisst"
Richtig sauer sind allerdings die neuseeländischen Milchbauern, die für das Missmanagement mit einem geringeren Leistungspreis bezahlen.
Andrew Hoggard, Vizepräsident des Bauernverbandes Federated Farmers und Fonterra- Mitglied, sagte nach einem Bericht des Portals „NZFarmer“, er sei über den Dividendenschnitt „ganz schön angepisst“.
Falls das Management im nächsten Jahr fette Bonuszahlungen erhalte, würde ihn das besonders wütend machen, betonte Hoggard. Boni seien für außergewöhnlich gute Leistungen gedacht, und die seien offensichtlich nicht erbracht worden.
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