Zwei Verfahren vor Geschworenengerichten hat Bayer als neuer Eigentümer von Monsanto wegen angeblicher Krebserkrankungen durch Glyphosat in den USA vorerst verloren. Dabei wurde der Konzern zu jeweils rund 80 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt.
Doch nun fordern die Kläger in einem dritten Prozess in Kalifornien von Bayer die neue Rekordsumme von 1 Milliarde Dollar, berichtet das Handelsblatt.
Erstes Verfahren in der Berufung
In diesem dritten Prozess klagt ein älteres Ehepaar, das an Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist. Laut Handelsblatt haben die Eheleute jahrzehntelang Roundup auf ihrem privaten Grundstück intensiv eingesetzt. Die Jury muss nun entscheiden, ob Bayer haftet.
Insgesamt sind gegen Bayer in den USA mehr als 13.000 Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken von Glyphosat anhängig. Im ersten Verfahren hat der Konzern Berufung eingelegt. In der nächsten Instanz entscheiden Berufsrichter statt der Geschworenen. Eine Entscheidung wird im Laufe des Jahres erwartet.
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Aktionäre kritisieren Fehleinschätzung
Bei der Bayer-Hauptversammlung Ende April in Bonn, die von Demonstrationen begleitet wurde, hatten die Aktionäre dem Vorstand mehrheitlich die Entlastung verweigert.
Sie werfen der Konzernleitung vor, die rechtlichen Risiken der Monsanto-Übernahme unterschätzt zu haben.