Darüber informierte der Milchverarbeiter seine Lieferanten jetzt in einem Rundschreiben, das agrarheute vorliegt. Die Goldsteig Käsereien Bayerwald GmbH hatte ihren Milcherzeugern die Verwendung von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln vor vier Jahren untersagt.
Das Verbot war im Januar 2018 viel beachtet worden. Nun dürfen die Milchbauern die Mittel wieder verwenden. Zur Begründung verweist die Molkerei auf die hohen Kosten der Milcherzeuger. In dieser Situation sollen die Betriebe entlastet werden.
Einsatz von Glyphosat ist ab sofort wieder zulässig
Im Rahmen des Ukraine-Krieges aber auch als mittelfristige Folge verschiedener Teuerungswellen habe sich die Lage auf den Beschaffungsmärkten zugespitzt, heißt es in dem Rundschreiben der Goldsteig Käsereien. Insbesondere Futtermittel, Kraftfutter oder auch Dünger hätten im Preis stark angezogen oder seien generell knapp.
Um in diesem Umfeld einen Entlastungsbeitrag zu leisten, hätten die Gremien der Goldsteig GmbH einstimmig beschlossen, das Verbot von Glyphosat bis auf Weiteres auszusetzen. Das Mittel könne somit bei Bedarf ab sofort wieder verwendet werden. Der künftige Umgang hänge von der Entwicklung auf den betreffenden Märkten und nicht zuletzt von der EU-Zulassungssituation ab.
Naturschutzverband kritisiert die Entscheidung von Goldsteig
Der BUND Naturschutz in Bayern kritisierte die Aufhebung des Glyphosat-Verbots durch die Molkerei Goldsteig. Der BN-Vorsitzende Richard Mergner sagte: „Statt die Landwirte, die in den letzten vier Jahren auch ohne Glyphosat zurechtkamen, wieder zu umweltschädlichem Verhalten zu animieren, könnte Goldsteig als wirkliche Unterstützung den Milchauszahlungspreis erhöhen.“ Mit der Aufhebung des Verbots würden Verbraucherversprechen gebrochen.
BN-Agrarreferentin Marion Ruppaner hält das Ganze für ein Nullsummenspiel. Die Bewirtschaftung ohne Glyphosat, etwa durch mechanische Verfahren, verbrauche zwar mehr Diesel, die Mehrkosten beliefen sich bei vorhandener Technik aber auf nicht mehr als 20 oder 30 Euro pro Hektar. Das entspreche in etwa den Kosten für die Glyphosatmittel.
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