Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Wetterextreme und Tierhaltug

Hitzewelle tötet tausende Rinder – Gerüchte in sozialen Medien

rinder.
am Freitag, 17.06.2022 - 14:26 (Jetzt kommentieren)

Extreme Hitze von über 40 Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit haben in den letzten Tagen im US-Bundesstaat Kansas tausende von Rindern getötet. Und die extrem hohen Temperaturen bedrohen weiterhin das Vieh. In den sozialen Medien kursieren andere Gerüchte über den Tod der Tiere.

Das Massensterben der Rinder fügen Landwirten und Fleischwirtschaft erhebliche Verluste zu, denn die Rinderfarmer haben ihre Herden aufgrund von Dürre bereits deutlich reduziert und sie müssen sich mit exorbitant hohen Futterkosten auseinandersetzen. Das Gesundheits- und Umweltministerium von Kansas berichtete von bisher mindestens 2.000 toten Rindern aufgrund hoher Temperaturen am Dienstag, sagte der Sprecher Matthew Lara.

Der Vorfall kam in die US-Medien, als sich die betroffenen Farmer sich an eine Agentur gewandt haben, um Hilfe bei der Entsorgung der vielen Kadavern zu erhalten. Kansas ist nach Texas und Nebraska der drittgrößte US-Rinderstaat mit mehr als 2,4 Millionen Rindern in Mastbetrieben.

Die toten Rinder hatten unter extremen Hitzestress gelitten, als die Temperaturen schnell anstiegen und gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit sehr hoch war und die außerdem jegliche kühlenden Winde ausblieben, sagte Scarlett Hagins, Sprecherin der Kansas Livestock Association. Die Tiere konnten sich offenbar nicht an die plötzliche Veränderung anpassen, sagte sie.

Temperaturen über 40 Grad - auch am Wochenende

„Es war im Grunde ein perfekter Sturm“, sagte AJ Tarpoff, Veterinär für Rindfleischanbau an der Kansas State University gegenüber US-Medien. Die Temperaturen erreichten im Nordwesten von Kansas 108 Grad Fahrenheit (42 Grad Celsius), sagte Drew Lerner, Präsident von World Weather Inc.

Dieses Wochenende werden Teile des westlichen Kansas und des Texas Panhandle fast 110 Grad erreichen, obwohl stärkere Winde und niedrigere Luftfeuchtigkeit helfen könnten, und die Rinder vor dem Sterben bewahren, sagte er.

„Es wird drückend heiß und stressig für die Tiere“, sagte Lerner gegenüber dem Agrarportal Successful Farming. Um zu überleben, versorgen die Viehzüchter die Rinder mit zusätzlichem Wasser und überprüfen dauernd ihren Gesundheitszustand.

„Sie können auch nicht sagen: 'Oh, ich habe alles schon vor drei Tagen überprüft'", sagte Brenda Masek, Präsidentin des Verbandes der Nebraska Cattlemen. "Wenn es heiß wird, muss der Farmer aber jeden Tag draußen sein und dafür sorgen, dass die Tiere ausreichend Wasser bekommen."

Gerüchte in den sozialen Medien über andere Ursachen

Die endgültige Zahl der toten Tiere bleibt aber noch unklar, berichtet der US-Nachrichtensender CBNS. Bis Donnerstag wurden dem Gesundheits- und Umweltministerium von Kansas, der staatlichen Behörde, die bei der Entsorgung von Kadavern hilft, mindestens 2.000 hitzebedingte Todesfälle gemeldet. Der Sprecher der Agentur, Matt Lara, sagte, er erwarte jedoch, dass diese Zahl weiter steigen werde, da in den nächsten Tagen wohl noch mehr große Feedlots Verluste durch die Hitzewelle melden würden.

Der Tod der vielen Rinder hat zahlreiche Berichte in den sozialen Medien ausgelöst, dass etwas anderes als das Wetter für den Tod der Tiere verantwortlich sein könnte. Landwirtschaftsbeamte aus Kansas sagten jedoch, es gebe keinen Hinweis auf eine andere Ursache. Die Todesfälle stellen einen enormen wirtschaftlichen Verlust für dei Farmer dar, da die Rinder, die normalerweise etwa 1.500 Pfund wiegen, sind etwa 2.000 US-Dollar pro Kopf wert.

Katastrophenprogramme der Bundesregierung werden einigen Produzenten wohl helfen können, die Verluste abzumildern. Experten sagen jedoch auch, dass hitzebedingte Todesfälle bei Rindern sehr selten sind, weil die Viehzüchter meist Vorkehrungen treffen können, wie etwa die Bereitstellung von zusätzlichem Trinkwasser, die Änderung der Fütterungspläne, damit die Tiere während der Hitze des Tages nicht verdauen, sowie die Verwendung von Sprinkleranlagen, um die Tiere zusätzlich abzukühlen.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...