Veganer und andere Menschen, die Milchersatzprodukte aus Soja für ihren Kaffee oder die Frühstücksflocken verzehren, schaden dem Planeten – zumindest verglichen mit denen, die Kuhmilch aus grasbetonten Rationen nutzen. Trotzdem steigen immer mehr Unternehmen, wie der Molkereiriese Arla, in diese Produktionsschiene ein.
Zu dem Ergebnis kommt eine Studie aus England, die im Journal of Applied Animal Nutrition veröffentlicht wurde. Der Verzehr von Kuhmilch in Großbritannien verbrauche 11-mal weniger Soja als der Verzehr von Getränken, die direkt aus Soja hergestellt werden.
Außerdem treibe die ständig wachsende Nachfrage der Verbraucher nach Sojamehl und Palmkernmehl die Zerstörung des Regenwalds voran.
Milch aus grasbetonten Rationen gut für die Umwelt
Stammt die Milch von Kühen, die mit einer grasbetonten Ration gefüttert werden oder eben auf der Weide stehen, sei diese umweltfreundlicher als pflanzliche Alternativen. Es werde laut der Autoren viel weniger Soja verwendet.
Die Autoren berechnen, dass in Großbritannien mit einer grasbetonten Ration, die ein kg Sojamehl enthält, etwa 85 l Mich erzeugt werden können. Im Gegensatz dazu könne aus einem Kilo ganze Sojabohnen nicht mehr als 7,5 Liter Sojagetränk hergestellt werden.
Damit werde für Kuhmilch im Vereinigten Königreich 11-mal weniger Soja verbraucht als für direkt aus Soja hergestellte Getränke.
Soja in Ration weiter reduzieren
Die Wissenschaftler gehen noch einen Schritt weiter: Landwirte könnten noch weniger Soja verwenden, indem sie mehr alternative Proteinquellen wie Rapsextrationsschrot nutzen. Verbraucher könnten zudem aktiv nach Milch suchen, die von hauptsächlich grasfressenden Kühen stammt. Die Produktion der sogenannten Weidemilch hat Vor- und Nachteile.
Betrachte man ganz Europa, so sei Kuhmilch in Hinblick auf den Sojabohnenverbrauch verglichen mit Sojagetränken immerhin noch viermal effizienter. Auf vielen Betrieben sei aufgrund vorhandener Strukturen der Einsatz von Kraftfutter höher als in Großbritannien.
Chance für Landwirte
Die Studie zeigt zudem einen Weg auf, wie Landwirte ihre Abhängigkeit von importiertem Protein, das zu solch hohen Umweltkosten produziert wird, verringern und mehr auf selbst produzierte Futtermittel zurückgreifen könnten.
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