Der Rohstoffkonzern soll in den nächsten drei Jahren neu aufgestellt werden. Das Unternehmen will seine bisherige Zwei-Säulen-Struktur aufgeben: Statt der Geschäftsbereiche Kali- und Magnesiumprodukte sowie Salz sollen die vier Kundensegmente Agrar, Industrie, Konsumenten und Kommunen im Fokus stehen.
"Danach beginnt Phase zwei mit einer klaren Ausrichtung auf Wachstum", sagte der K+S-Vorstandsvorsitzende Burkhard Lohr in Kassel. Diese sieht unter anderem bis 2030 eine Kapitalrendite von mindestens 15 Prozent vor. Lohr bekannte sich ausdrücklich zu den Geschäftsfeldern Kali und Salz sowie deutschen und internationalen Produktionsstandorten.
Wachstum mit Spezial-Düngern
Spekulationen über eine Abtrennung der Salzsparte erteile Lohr eine Absage: Diese habe man geprüft, aber "dabei kam etwas heraus, das weniger robust und renditestark war", sagte er. In der dreijährigen Transformationsphase plant K+S, seine Verschuldung zu halbieren.
Wachsen soll K+S unter anderem durch einen Ausbau des Angebots bei den Düngemittel-Spezialprodukten, der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle wie dem Aufbau einer Handelsplattform in Afrika und der Ausweitung des Geschäfts in Asien. Auch mit Kali will der Konzern weiter erfolgreich sein. Lohr verweis auf das neue Werk in Kanada, das die Produktion aufgenommen habe. "Allein dadurch werden wir einen großen Hebel haben", sagte er.
Salzabwasser sollen nicht mehr im Boden versenkt werden
Auch zu Entsorgungsfragen äußerte sich der Vorstandsvorsitzende: K+S werde 2021 keine Genehmigung mehr beantragen, Salzabwasser im Boden zu versenken. Man werde auch ohne Versenkung in Deutschland voll produzieren können, kündigte er an. Details nannte Lohr noch nicht, er will aber im nächsten Jahr konkreter werden.
Die Anleger reagierten zunächst enttäuscht: Die Aktie verlor am Montagnachmittag über sechs Prozent. Branchenkenner zeigten sich nicht von den Strategieplänen überzeugt, weil sich das Unternehmen unverändert zum Salzgeschäft bekannt hatte.
K+S ist der größte Salzhersteller der Welt. Den Großteil des Gewinns machen die Nordhessen mit mehr als 14.000 Mitarbeitern aber in der Regel mit Kali-Dünger für die Landwirtschaft.
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