Mit den Aktionen am Sonntagabend sowie Montagmorgen wollen die Bauern gegen „Dumpingpreise“ seitens des Einzelhandels demonstrieren, sagte Anthony Lee von der Bauern-Bewegung Land schafft Verbindung im niedersächsischen Rinteln.
Kleine flächendeckende Aktion
Aufgerufen wurde zu den Protesten deutschlandweit, aber die Schwerpunkte waren in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Betroffen waren Lager der Handelsketten Aldi, Lidl, Rewe und Edeka. Die Proteste seien aber nicht flächendeckend, sagte Lee.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass der Discounter Aldi für den Trinkmilchkontrakt der nächsten sechs Monate offenbar deutlich niedrigere Einkaufspreise realisieren konnte.
Bewegung Freie Bauern stellt sich hinter die Proteste
Die Bewegung Freie Bauern stellte sich hinter die Proteste. „Das Bundeskartellamt hätte längst gegen die monopolartigen Strukturen in Mühlen, Molkereien und Schlachthöfen sowie beim Lebensmitteleinzelhandel vorgehen müssen, um einen funktionierenden Wettbewerb wieder herzustellen“, sagte Peter Guhl von der Bundesvertretung der Freien Bauern.
Besonders deutlich trete die Ausbeutung bei den Milchlieferverträgen zutage, wo die Bauern die Milch abliefern müssten und erst nachträglich erfahren, welchen Preis sie dafür erhielten, so Guhl. Die Freien Bauern bekräftigten darum ihre Forderung, dass die Bundesregierung auf der Grundlage des Artikels 148 der Europäischen Marktordnung eine Verordnung erlässt. Die Verordnung soll regeln, dass in jedem Milchliefervertrag Angaben zu Menge und Preis enthalten sein müssen.
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