Nachdem mehrere Zentrallager von Einzelhandelsketten bei einer Protestaktion des LsV blockiert wurden, fordert Lidl nun die Einberufung eines Dringlichkeitsgipfels, um konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der deutschen Landwirtschaft auf den Weg zu bringen.
In einem Schreiben an die anderen großen Handelsketten, Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) sowie Vertreter von Handel und Landwirtschaft forderte der Chef der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland), Klaus Gehrig, am Mittwoch einen "Dringlichkeitsgipfel", um konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Landwirte auf den Weg zu bringen, wie Lidl mitteilte. Gehrig betonte nur ein gemeinsames Vorgehen von Produktion, Verarbeitung, Handel und Politik könne eine Lösung bringen. Er schlug vor, pragmatische und unbürokratische Lösungen zu suchen, um für Landwirte eine Verbesserung der Situation zu erzielen.
Blockaden müssen die Ausnahme sein
Während die Corona-bedingte Lage an den Weltmärkten zu aktuellen Verwerfungen in der heimischen Landwirtschaft führt, erklärte Gehrig, dass sein Unternehmen die grundsätzlichen Gesetzesinitiativen gegen unfaire Handelspraktiken mitträgt: "Das allermeiste, was dort gesetzlich geregelt werden soll, ist bei uns schon tägliche Praxis. Wir sehen uns als Partner der heimischen Landwirtschaft. Nahezu 100 Prozent unserer Frischmilch und unseres Frischfleisches werden in Deutschland produziert und verarbeitet. Darüber hinaus erschließen wir für deutsche Landwirte ausländische Märkte. Das geht nur unter fairen Bedingungen."
Gehrig zeigte Verständnis für die Proteste der Landwirte zeigte, machte er gleichzeitig deutlich, dass Blockaden von Lagern und Aktionen vor Filialen die Ausnahme sein müssten. "Wir haben eine Verantwortung den Verbrauchern gegenüber. Lange Blockaden erhöhen das Risiko, nicht ausgelieferte Lebensmittel vernichten zu müssen. Daran kann niemandem gelegen sein", erklärte der Manager.
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