Die Holdinggesellschaft des Gründers Stefan Dürr beziffert die Zunahme ihres Umsatzes gegenüber dem Vorjahr 2018 nach vorläufigen Zahlen auf 60 Prozent. Um mehr als 40 Prozent erhöhte sich das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) auf über 160 Mio. Euro. Für zwei Drittel der betrieblichen Erträge sei die Rohmilchproduktion der russischen EkoNiva-Gruppe verantwortlich.
Nach Angaben der Muttergesellschaft gewährleistete das durchschnittliche Niveau des Rohmilchpreises von 40 Cent im vergangenen Jahr günstige Produktionsbedingungen. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres wurde die Milchproduktion um 35 Prozent gesteigert.
Auch in der aktuellen Situation rechnet der Vorstandsvorsitzende Dürr nicht mit erheblichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Spitzenposition der EkoNiva-Gruppe auf dem russischen Milchmarkt gehe mit einer entsprechenden Systemrelevanz einher.
Eigene Milchmarke EkoNiva im Einzelhandel erfolgreich
Bereits im Betriebsjahr 2019 entfielen 10 Prozent des Umsatzes auf die in diesem Zeitraum geschaffene Dachmarke für Milchprodukte EkoNiva. Auch spiegelten die Zahlen zur russischen Milchverarbeitung insgesamt die signifikante Entwicklung der eigenen Marke wider: Betrug der Anteil der Marke EkoNiva am Umsatz in der verarbeitenden Produktionsstufe im ersten Quartal 2019 noch 11 Prozent, erreiche dieser im aktuellen Vergleichszeitraum 66 Prozent. Das gestiegene Angebot der Marke im Lebensmitteleinzelhandel konnte die dortigen Umsätze gegenüber dem Vorjahrsquartal vervierfachen.
Außerordentliche Hauptversammlung wegen Eigenkapitalverlust

Trotz der positiven Bilanz gab der Vorstand der Ekosem-Agrar AG am 4. Mai 2020 für die nicht operativ tätige Muttergesellschaft den Verlust der Hälfte des Grundkapitals bekannt. Aus diesem Grund berief der Vorstand unverzüglich eine Hauptversammlung ein.
Finanzvorstand Wolfgang Bläsi bezeichnete die Verlustanzeige als Formalität, die „keine Auswirkungen auf die Kapitalausstattung der Gruppe und die Liquiditätssituation der Mutter hat“. Die Zahlungsfähigkeit der Ekosem-Agrar AG sei „wie bereits in der Vergangenheit durch die operativen Tochtergesellschaften in Russland sichergestellt.“
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