Die Familieninhaber des Schlachtkonzerns Tönnies bereiten einen Verkaufsprozess für das 50-jährige Unternehmen vor. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg und beruft sich auf Informationen von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sein sollen. Das Unternehmen könnte in einer Auktion einen Wert von bis zu 4 Milliarden Euro haben, sagten diese Informanten.
Das Unternehmen könne demnach schon in den nächsten Wochen Gespräche mit potenziellen Bietern aufnehmen. Hier werden Tyson Foods Inc., die brasilianische JBS SA und die chinesische WH Group Ltd. genannt. Bloomberg zufolge wurden noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen. Vertreter von Tönnies und Tyson sollen eine Stellungnahme abgelehnt haben: „Marktgerüchte, wie vom Nachrichtendienst Bloomberg vermeldet, werden von uns prinzipiell nicht kommentiert.“
Clemens Tönnies nimmt in internem Rundschreiben Stellung
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) berichtet heute (19.3.), Clemens Tönnies habe in einem internen Schreiben an Mitarbeiter und Lieferanten zu den Verkaufsgerüchten Stellung genommen. Darin schreibe der Firmeninhaber, dass man durch den Erfolg der vergangenen Jahrzehnte nicht müde sei, in die nächste Generation zu starten. Mit Sohn Maximilian sei die nächste Generation bereits im Management.
Weiter heißt es in dem Rundschreiben, die Tönnies-Gruppe investiere stark in Deutschland, Dänemark, Großbritannien, China und Spanien. Man expandiere im Veggiemarkt und entwickle Haltungssysteme für Schweine. Diesen Kurs wolle Tönnies gemeinsam mit den in dem Schreiben angesprochenen Lieferanten und Mitarbeitern weiter verfolgen. Man lasse sich von den Gerüchten nicht beeinflussen und sei bereit für die Zukunft im Unternehmen.
Clemens Tönnies hält 45 Prozent der Firma, sein Neffe Robert 50 Prozent und Clemens' Sohn Max 5 Prozent.
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