Molkerei zahlt Landwirten Nachhaltigkeitsbonus auf den Milchpreis


Erstmals zahlt eine Genossenschaft ihren Milcherzeugern einen Nachhaltigkeitszuschlag auf den Milchpreis.
Im August wird die Molkereigenossenschaft Arla ihren Milcherzeugern erstmals einen Nachhaltigkeitszuschlag auf den Milchpreis auszahlen. Das gab das Unternehmen heute (14.8.) bekannt.
Die Höhe des Bonus wird zur Einführung durchschnittlich 1,44 Cent/kg Milch betragen. Hinzu kommt der seit über drei Jahren gewährte Aufschlag von 1 Cent/kg für die Teilnahme am Arla-Klimacheck. Der jährliche Klimacheck ist Voraussetzung dafür, dass ein Landwirt den neuen Nachhaltigkeitsaufschlag erhalten kann.
Die Molkerei rechnet damit, dass sie im ersten Jahr der Einführung insgesamt rund 300 Millionen Euro über den Nachhaltigkeitsbonus auszahlen wird.
So sammeln Landwirte Punkte für den Arla-Nachhaltigkeitszuschlag
Arla Foods hatte die Einführung des Nachhaltigkeitszuschlags im Oktober 2022 angekündigt. Der Zuschlag hängt davon ab, wie viele Punkte ein Landwirt in 19 verschiedenen Bereichen von Maßnahmen sammelt, die dem Klima und der Nachhaltigkeit dienen.
Die Maximalzahl beträgt 80 Punkte. Jeder Punkt ist einen monatlichen Aufschlag auf den Milchpreis von 0,03 Cent/kg Milch wert. Derzeit haben die teilnehmenden Milcherzeuger im Durchschnitt 48 Punkte nachweisen können, sodass der Bonus im Mittel 1,44 Cent/kg beträgt.
Punkte sammeln können die Landwirte unter anderem durch definierte Leistungen in diesen Bereichen:
- Futtereffizienz,
- Einsatz von Düngemitteln,
- Güllemanagement,
- Strom aus erneuerbaren Energiequellen
- Fortbildung.
Landwirte können neue Nachhaltigkeitsmaßnahmen nachmelden
Nach Angaben von Arla haben die Landwirte mehr Nachhaltigkeitspunkte sammeln können, als das Unternehmen ursprünglich erwartet hatte. Die Auszahlung erfolgt jeweils auf die im Vormonat angelieferte Milchmenge.
Wenn ein Landwirt neue Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf seinem Betrieb ergreift, können diese kontinuierlich für das Bonussystem angemeldet werden. Der Zuschlag wird vierteljährlich je nach Punktezahl angepasst.
Das Ziel der Molkereigenossenschaft ist, ihren Mitgliedern einen finanziellen Anreiz zu bieten, die Emissionen der Milcherzeugung in CO2-Äquivalent bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren.
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