Der neuseeländische Molkereiriese Fonterra hat jetzt für jeden seiner genossenschaftlichen Milchlieferanten ein Emissionsprofil erstellt. Das Profil ist Bestandteil eines umfassenderen Umweltberichts, der ebenfalls für jeden Milchviehbetrieb aufgestellt wurde. In dem Umweltbericht sind das Emissionsprofil und ein Nitrat-Risikobericht zusammengefasst.
Das Ziel der Genossenschaft ist, negative Umwelt- und Klimawirkungen der Milcherzeugung in Neuseeland zu verringern.
Forschungsprojekte zur Emissionsminderung aus der Verdauung der Kuh
Nach den Worten von Fonterra-Betriebsberaterin Charlotte Rutherford sollen die Landwirte mit Hilfe der Berichte Ansatzpunkte zur Verbesserung ihrer Klima- und Umweltbilanz erkennen. Dazu enthält das Emissionsprofil beispielsweise Indikatoren zum Ausstoß von Methan und Lachgas pro Hektar und pro Kilogramm Milchfeststoff. Die Indikatoren basieren auf Schätzwerten.
Fonterra will die Landwirte bei der Senkung der Emissionen unterstützen. Dazu beteiligt sich das Unternehmen beispielsweise an Forschungsprojekten zum Einsatz von Algen als Ergänzungsfutter und zu Eingriffen in die Pansenfermentation, sodass Bakterien im Verdauungstrakt der Kuh aufhören Methan zu produzieren.
Die Ernährungsindustrie fordert CO2-Einsparungen
Die Molkerei will damit einerseits dazu beitragen, dass Neuseeland seine Verpflichtungen zur Reduktion klimaschädlicher Emissionen einhalten kann. Andererseits will der Milchverarbeiter die steigende Nachfrage nach besonders umweltfreundlich erzeugten Lebensmitteln bedienen.
Die Molkerei verweist darauf, dass große Kunden in der Ernährungsindustrie sich freiwillig zu einer Verringerung der Emissionen verpflichtet hätten. Als Beispiele nennt Fonterra den Schweizer Nestlé-Konzern, der seine Emissionen bis 2050 auf Null senken will, und die Kaffeehaus-Kette Starbucks, die ihren Kohlendioxid-Ausstoß bis 2030 um die Hälfte verringern möchte.
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