Der Bayer-Konzern muss sich nach der Übernahme von Monsanto in den USA mit rund 8.700 Klagen wegen angeblicher Erkrankungen durch den Herbizidwirkstoff Glyphosat auseinandersetzen. "Mit weiteren Klagen ist zu rechnen", teilte das Leverkusener Unternehmen in seinem am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht mit. Der Konzern kündigte an, er werde sich "in all diesen Verfahren entschieden zur Wehr setzen".
Im August hatte ein Geschworenengericht in San Francisco einem unheilbar an Krebs erkrankten Mann Schadenersatz in Höhe von 289 Millionen Dollar (249 Millionen Euro) zugesprochen. Bayer hält das Urteil für falsch und hat Berufung dagegen angekündigt.
Kräftiger Wachstumsschub
Für das laufende Jahr rechnet der Konzern durch die Anfang Juni abgeschlossene Übernahme von Monsanto mit einem kräftigen Wachstumsschub. Dank eines Monsanto-Beitrages von mehr als 5 Milliarden Euro wird 2018 nun ein Umsatz von mehr als 39 Milliarden Euro erwartet nach weniger als 35 Milliarden Euro bisher, wie der Dax-Konzern mitteilte.
Dabei ist berücksichtigt, dass Bayer im Zuge der Übernahme auf Druck der Wettbewerbshüter Geschäftsteile mit einem Umsatzvolumen von 1 Milliarde Euro abgeben musste, die an BASF veräußert wurden.
Agrargeschäft wächst durch Übernahme sprunghaft
Während das Agrargeschäft nicht zuletzt durch die Monsanto-Übernahme beim Umsatz im ersten Halbjahr 2018 um 11 % auf 5,87 Milliarden Euro und beim Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen sogar um 13,8 % auf 1,39 Milliarden Euro zulegte, litt das Arzneimittelgeschäft unter dem stärkeren Eurokurs, höheren Produktionskosten und Lieferengpässen bei Medikamenten wie Aspirin und musste spürbare Ergebniseinbußen hinnehmen.
Die Dividende will Bayer auch nach der Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Monsanto-Kaufs mindestens stabil halten. Trotz einer gestiegenen Aktienzahl können Anleger also auf mindestens 2,80 Euro je Anteilsschein hoffen.
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