Otte-Kinast fordert von der Schlachtbranche volle Transparenz. Das Transportieren, Betäuben und Töten der Tiere sowie die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter gehörten auf den Prüfstand, sagte die Ministerin gestern nach einem Fachgespräch mit der Fleischbranche. An der Runde nahmen unter anderem Paul Brand, Vorsitzender des Verbands der Fleischwirtschaft (VDF) sowie Herbert Dohrmann, Präsident des Deutschen Fleischer-Verbandes, teil.
Tierschutzverstöße erfordern Videoüberwachung
Otte-Kinast sagte, sie werde sich für eine Videoüberwachung in Schlachthöfen einsetzen.
Mit dem Austausch mit den Branchenvertretern zeigte sie sich "sehr zufrieden". Es seien verschiedene Lösungsansätze diskutiert worden. Die bisherigen Bemühungen der Fleischwirtschaft erkenne sie an, so die Ministerin. Wie die jüngsten Tierschutzverstöße zeigten, reiche das aber offenbar nicht aus.
Fleischwirtschaft sieht keinen Systemfehler
Der VDF-Vorsitzende Brand hatte vorige Woche mit einem offenen Brief auf Vorwürfe der Ministerin reagiert, in Schlachthöfen werde systematisch gegen den Tierschutz verstoßen. In seinem Schreiben verurteilte Brand die auf zwei niedersächsischen Schlachtbetrieben aufgedeckten Missstände "in höchstem Maße". Die Beurteilung Otte-Kinasts, es handle sich dabei nicht um Einzelfälle, sondern um einen Systemfehler in der Fleischwirtschaft, hatte der Verbandsvorsitzende jedoch als völlig haltlos zurückgewiesen.
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