Die französische Regierung hat die angekündigte Schließung von Zuckerfabriken der Südzucker-Tochter Saint Louis Sucre scharf kritisiert. Die „einseitige“ Entscheidung des deutschen Mutterkonzerns sei „inakzeptabel“, erklärte Landwirtschaftsminister Didier Guillaume gestern in der Nationalversammlung. Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Bruno Le Maire werde er die Verantwortlichen in der kommenden Woche treffen und Rechenschaft verlangen.
Mitarbeiter sollen entlassen werden
Laut Guillaume wird die französische Regierung dabei deutliche Worte finden. Man werde „nicht zulassen, dass die französische Rüben- und Zuckerindustrie zerstört wird“. Derartige Entscheidungen dürften nicht fallen, ohne landwirtschaftliche und wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen.
Der Minister monierte, dass an den betroffenen Standorten nur wenige Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden sollten. Dass erschwere die Umstrukturierung und auch die Wiederaufnahme der Produktion.
Zwei Standorte sollen geschlossen werden
Saint Louis Sucre will die Zuckerproduktion im Jahr 2020 an zwei seiner vier Standorte im Land einstellen. Die Maßnahme ist Unternehmensangaben zufolge Teil eines Umstrukturierungsprogramms, mit der die Produktionskapazitäten an die Nachfrage des europäischen Marktes angepasst werden sollen. Laut dem Verband der Rübenerzeuger (CGB) wird mit den beiden Standorten fast 10 % der französischen Zuckerproduktion entfallen.