Die Afrikanische Schweinepest in Kombination mit dem Coronavirus haben den Schweinemarkt im vergangenen Jahr durcheinander gebracht. Kurz vor dem Jahreswechsel durchbrachen die Notierungen in Deutschland die 2,00-Euro-Marke. Das hatten deutsche Schweinebauern seit mindestens 20 Jahren nicht erlebt, schreibt agrarheute Marktexperte Olaf Zinke.
„Wir haben im vergangenen Jahr eine internationale Marktrallye wie selten erlebt“, fasst Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter, das Jahr 2019 zusammen. „Auf eine wirtschaftlich herausfordernde erste Jahreshälfte folgte ein ordentliches Marktwachstum ab dem Herbst 2019“. Das Umsatzwachstum auf 7,3 Mrd Euro, was ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 9,8 Prozent ist, begründet Geschäftsführer Andres Ruff vor allem mit der internationalen Ausrichtung des Unternehmens. „Wir haben durch die hohe Nachfrage aus Asien nach Schweinefleisch seit dem Herbst 2019 einen recht starken Anstieg der Schweinepreise erlebt“, sagt Andres Ruff. „Auch davon haben wir profitiert."
Ausblick auf das Jahr 2020
Tönnies erwartet für das Jahr 2020 eine weitere positive Marktentwicklung. „Wir sehen die Märkte seit längerer Zeit sehr stabil. Die Nachfrage nach Qualitätsfleisch aus Asien, vor allem aus China, gestalten die Mengen und die Preise positiv. Aber der deutsche Markt bleibt für uns erste Priorität“, sagt Maximilian Tönnies.
agrarheute Marktexperte Olaf Zinke beschreibt in seiner Prognose auf den Schweinemarkt 2020 , dass sich die riesige chinesische Versorgungslücke durch die Afrikanische Schweinepest und die zusätzlichen Probleme mit dem Corona-Virus den Export und die Preise in den nächsten Monaten wieder nach oben treiben. Die Europäische Kommission erwartet für 2020 im Schnitt sogar höhere Preise als 2019.
Erst ab 2021 – mit einer allmählichen Erholung der chinesischen Produktion - rechnen die EU-Experten mit einem Rückgang der Preise. Denn die ASP-Epidemie in China könnte auch viel länger dauern. Der deutsche Experte Albert Hortmann-Scholten sagt: „Ich persönlich rechne mit einem Zeitraum von mindestens sieben bis acht Jahren, bis die Produktion des Jahres 2017 wieder erreicht wird“.
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