"Wer mehr tut, muss mehr erlösen", sagte Tönnies am Runden Tisch gegenüber der Redaktion von agrarheute.
"Ich glaube, es muss zum Beispiel bei der Ablieferung für die zweite Stufe eines staatlichen Tierwohllabels einen Aufschlag von 10 oder 15 Euro pro Schwein geben. Und dabei muss dem deutschen Verbraucher klar sein, dass er über die Edelstücke diesen Aufschlag zahlt. Den Weltmarkt interessiert Tierwohl nämlich so gut wie gar nicht; der zahlt dafür nicht. Das heißt, der Ladenpreis in Deutschland wird um 30 Euro pro Schwein steigen müssen", prognostiziert der Chef des größten deutschen Schweineschlachtbetriebes.
Unterstützung für den vierten Weg
Tönnies erörterte am Runden Tisch der agrarheute-Redaktion gemeinsam mit Dr. Ludger Breloh, Bereichsleiter Strategie & Innovation im Agrarsektor der Rewe-Gruppe, im Vorfeld der EuroTier die drängendsten Probleme der deutschen Veredlungswirtschaft.
Im Hinblick auf das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration bekräftigte Tönnies, sein Unternehmen werde die Zahl der verarbeiteten Jungeber nicht begrenzen. Unterstützung sagte er im Ringen um den vierten Weg, also die Lokalanästhesie durch den Erzeuger, zu.
Rewe sieht die Impfung als gute Lösung
Rewe-Manager Breloh sieht den vierten Weg hingegen "noch in weiter Ferne".
Breloh erläutert: "Wir halten die Impfung für eine gute Lösung und wissen, dass damit die Anzahl geruchsauffälliger Tiere reduziert wird. Das hat für uns hohen Stellenwert. Der vierte Weg hat zudem einen weiteren Nachteil: Es ist kaum zu kontrollieren, ob die lokale Betäubung wirklich und richtig praktiziert wurde. Es wird unweigerlich Berichte über nicht sachgemäße Betäubung geben."
Schweinepreise und Anbindehaltung
Tönnies und Breloh äußern sich in dem Gespräch auch zur Preisbildung am Schweinemarkt, der Nutztierhaltungsstrategie des Bundes und zur Anbindehaltung von Milchkühen.
Das vollständige Gespräch lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des agrarheute Magazins, das morgen erscheint.
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