Die Organisation „Tear Down Tönnies“ wird nach eigenen Angaben von dem Schlachtkonzern zur Zahlung von rund 37.000 Euro Schadenersatz aufgefordert. Aktivisten der Gruppe hatten im Oktober 2019 für elf Stunden den Schlachthof der R. Thomsen EU-Großschlachterei GmbH in Kellinghusen, Schleswig-Holstein, besetzt. Der Betrieb gehört zur Unternehmensgruppe Tönnies.
Durch die Aktion war die Produktion für mehrere Stunden unterbrochen worden. Ein Sprecher der Tönnies-Gruppe bestätigte, dass das Unternehmen den entstandenen Schaden geltend mache.
Erneut Demonstration am Schlachthof Kellinghusen angekündigt
Die Aufforderung zum Schadenersatz, übermittelt durch die internationale Großkanzlei Eversheds Sutherland, ist bereits einige Wochen alt. Die Zahlungsfrist endete nämlich am 13. Juli 2020.
Die Aktivisten machten aber erst jetzt auf die Forderung öffentlich aufmerksam. Sie wollen sich dagegen juristisch zur Wehr setzen. Die Gruppe ruft zudem im Internet zu Spenden auf. Außerdem wollen die Aktivisten am 29. August 2020 erneut am Schlachthof in Kellinghusen demonstrieren. Dabei werden sie von dem Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ unterstützt.
Tönnies reklamiert massiven Widerstand der Aktivisten gegen Polizeikräfte
Ein Tönnies-Sprecher erläuterte, der Schaden in Kellinghusen sei insbesondere dadurch entstanden, dass die Besetzer im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen keinerlei Kompromissbereitschaft gezeigt hätten. Eine Auflösung der Besetzung sei auch nach langwierigen Verhandlungen nicht einvernehmlich möglich gewesen. Die Auflösung durch die Polizei sei gegen teils massiven Widerstand erfolgt, so der Unternehmenssprecher. Er betonte, Tönnies sei jederzeit für konstruktive Gespräche bereit und akzeptiere und schätze ausdrücklich das Demonstrationsrecht.
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