Die Tönnies Holding hat beim Bundeskartellamt die geplante Übernahme der Lazar GmbH aus Crailsheim, Baden-Württemberg, angezeigt. Lazar ist auf die Zerlegung von Schlachtkörpern spezialisiert.
Die Akquisition wurde den Bonner Wettbewerbshütern am 29. Juli 2020 gemeldet. Die Behörde führt nun unter dem Aktenzeichen B2-95/20 eine Fusionskontrolle nach wettbewerbsrechtlichen Kriterien durch.
Die Anmeldung erfolgte am selben Tag, als das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil beschloss, mit dem Werkverträge und Leiharbeit in der Fleischindustrie ab dem kommenden Jahr in zwei Schritten verboten werden sollen.
Tönnies krempelt die Belegschaft um
Tönnies hatte bereits vor dem Kabinettsbeschluss angekündigt, alle Arbeitnehmer mit Werkverträgen im Kerngeschäft bis zum Jahresende im Unternehmen anstellen zu wollen. Bis Mitte September sollen die ersten 1.000 ehemals Werkvertragsarbeiter fest eingestellt werden.
Im Zusammenhang mit der geplanten Umstrukturierung steht in der Kritik, dass die Holding 15 Tochtergesellschaften in das Handelsregister hat eintragen lassen. Das Unternehmen betonte, die sogenannten Vorratsgesellschaften seien vorsorglich gegründet worden, da noch unklar sei, welche Organisationsformen das von der Regierung geplante Gesetz letztlich vorsehe.
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