Verkaufen oder bleiben? Diese Frage stellen sich viele westliche Unternehmen mit zunehmender Dauer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine.
Zwei der größten Molkereien weltweit, die beiden französischen Unternehmen Lactalis und Danone, haben sich jetzt festgelegt. Während die Danone-Gruppe ihr Geschäft in Russland verkaufen will, hält die Privatmolkerei Lactalis an ihren Aktivitäten in der russischen Föderation fest.
Danone rechnet mit einer Abschreibung von 1 Milliarde Euro
Danone gab bekannt, für sein Russlandgeschäft einen Käufer zu suchen. Nach Firmenangaben trug die Sparte in den ersten neun Monaten rund 5 % zum Konzernumsatz bei.
Im vergangenen Kalenderjahr belief sich der weltweite Nettoumsatz der Gruppe auf 24,3 Mrd. Euro. Die Marge der russischen Aktivitäten soll unter dem Konzerndurchschnitt gelegen haben. Gleichwohl rechnet Danone damit, dass die Transaktion einen Abschreibungsbedarf in Höhe von 1 Mrd. Euro auslösen könnte.
Lactalis will vier Werke in Russland weiter betreiben
Die Privatmolkerei Lactalis, der weltweit größte Milchverarbeiter gemessen am Umsatz mit Molkereiprodukten, hat sich hingegen entschlossen, weiterhin in Russland aktiv zu bleiben. Das sagte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Investitionen und Werbeausgaben legte Lactalis in Russland allerdings vorerst auf Eis.
Lactalis verfügt in der russischen Föderation über vier Werke mit insgesamt 1.900 Mitarbeitern. Der Anteil am weltweiten Konzernumsatz macht nur rund 1 Prozent aus.
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