
Seit Mitte August sind in Kalifornien rund 3,4 Millionen Acres (1,4 Millionen Hektar) verbrannt. Die Brände, die durch extreme Wetterbedingungen ausgelöst wurden, haben rund 6.100 Häuser und andere Gebäude zerstört und 26 Menschen getötet, drei davon Feuerwehrleute.
„Es war, als ob der gesamte nördliche Staat in Brand geraten wäre", sagt Brendan Halle, ein Mitarbeiter von Cal Fire. „Sie müssen als Feuerwehr ressourcenschonend arbeiten, weil Sie gleichzeitig an so viele verschiedene Orte gehen müssen."
Weitere 2 Millionen Acres (0,8 Millionen Hektar) sind außerdem in den angrenzenden Bundesstaaten Oregon und Washington niedergebrannt. Sie haben mehr als 4.400 Gebäude zerstört und 10 Menschenleben gefordert. Allein in Oregon sind zeitweise fast 10 Prozent der Gesamtbevölkerung des Bundesstaates – fast 500.000 Menschen – evakuiert worden oder es wurde ihnen mitgeteilt, dass sie ihr Land zu verlassen müssen.
„Ich kann nicht sagen, dass es unerwartet war, was passiert ist, aber die Geschwindigkeit, mit der alles vor sich ging, war für viele von uns neu", sagte Eric Knapp, ein Wissenschaftler des USDA-Forstdienstes in Redding, Kalifornien.
Der kalifornische Farmer Cole Mazariegos-Anastassiou sagte gegenüber dem Agrar-Onlinedienst Modern Farmer: "Es wurde schnell klar, dass der Staat nicht wirklich darauf vorbereitet waren".
Meteorologen: Brände sind viel größer und schneller

Aktuelle Studien zeigen jedenfalls eine deutliche Zunahme der Brände und der verbrannten Flächen im Westen der USA. Die Prognosen zeigen, dass es im Westen heißer und trockener wird und dieser damit anfälliger für große Feuer ist. Eine im August veröffentlichte Studie zeigt beispielsweise, dass sich in Kalifornien die Häufigkeit von Herbsttagen mit extremen „Feuer-Wetterbedingungen“ seit den 1980er Jahren mehr als verdoppelt hat.
"Ich kann nichts mit diesen Ereignissen vergleichen, bei denen es gleichzeitig über sieben Brände auf mehr als 100.000 Acres (45.000 Hektar) gab, die jeweils im Nordwesten, hauptsächlich in Oregon, brannten, sowie unzählige große Brände in Kalifornien", sagte John Abatzoglou, ein Klimaforscher an der University of California.
Nick Nauslar, ein Meteorologe am National Fire Center in Boise, Idaho, sagte, dass diese Ereignisse alles in den bisherigen Aufzeichnungen weit übertreffen. „Mehrere Brände haben in Kalifornien, Oregon und Washington innerhalb von 24 Stunden mehr als 32 Kilometer zurückgelegt".
Die meisten dieser Brände verursachen massive Zerstörungen und verwüsteten Zehntausende Acres Ackerland und in einigen Fällen auch mehr als 100.000 Acres (40.000 Hektar) an einem Tag. "Die riesigen Feuer in der Landschaft sind surreal und niemand, mit dem ich gesprochen habe, kann sich an so etwas erinnern“, sagt Nauslar.
USDA: Bundesweit sind 2,8 Millionen Hektar verbrannt

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) kündigte am 16. September finanzielle Unterstützung für Anwohner und landwirtschaftliche Erzeuger an, die von den jüngsten Waldbränden betroffen sind. Nach Angaben des USDA haben Waldbrände in 11 Bundesstaaten fast 6,9 Millionen Acres (2,8 Millionen Hektar) verbrannt.
Mehr als 31.000 Mitarbeiter auf lokaler und bundesstaatlicher Ebene arbeiteten daran, die über 60 Großbrände einzudämmen. Allein der USDA Forest-Service setzte mehr als 7.800 Mitarbeiter ein, die mit Hubschraubern und anderen Ressourcen tätig waren. Zum ersten Mal in seiner 110-jährigen Geschichte gab der Forest-Service, ein Teil des USDA, mehr als 50 Prozent seines Budgets aus, um die Waldbrände zu bekämpfen.
"Derzeit sind die Feuerzeiten 78 Tage länger als in den 1970er Jahren", sagt das USDA. Seit dem Jahr 2000 haben mindestens 10 Staaten ihre bislang größten Brände verzeichnet. In diesem Jahr gab es mehr als 46.000 Brände. Die zunehmenden Brände in Wäldern und auf Farmen treibt auch die Kosten in die Höhe, da in den USA mehr als 46 Millionen Häuser und mehr als 70.000 Gemeinden durch Waldbrände gefährdet sind.
Der USDA-Forstdienst löscht beim Ausbruch üblicherweise mehr als 98 Prozent der Waldbrände, wodurch die Kosten niedrig gehalten werden können. Die Brände, die in der Anfangsphase jedoch nicht unterdrückt werden können, laufen Gefahr, sehr viel größer zu werden, schreibt das USDA.
Im National Fire Center in Boise, Idaho, überwachen Brandbekämpfungsexperten kontinuierlich die Feueraktivität und das Wetter und positionieren die Feuerwehrleute, die Bodenausrüstung und die Flugzeuge auf Bundes-, Landes- und lokaler Ebene, um die Waldbrände effektiv zu bekämpfen, schreibt das USDA.
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