
Westfleisch konnte sich 2018 nach eigenen Angaben erfolgreich vom negativen Branchentrend lösen. „Während der Schweine- und der Rindermarkt in Deutschland rückläufige Zahlen meldet, konnten wir unsere Schlachtzahlen überwiegend stabil halten“, sagte Carsten Schruck, Finanzvorstand des münsterschen Fleischvermarkters zum Auftakt der diesjährigen "Westfleisch-Tage".
Dennoch sanken die Umsatz und Jahresüberschuss. „Aufgrund des deutlich gesunkenen Schweinepreises waren unsere Umsatzerlöse 2018 zwangsläufig geringer als 2017“, erklärte Schruck. Der Umsatz von Westfleisch sank 2018 um 7,1 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro. Ebenfalls um rund 7 Prozent niedriger lag der Jahresüberschuss mit 11,7 Mio. Euro. Damit bewegt er sich im historischen Vergleich weiterhin auf hohem Niveau.
Sonderausschüttungen und Dividende für Mitglieder
Davon profitieren auch die Mitglieder der Genossenschaft. Sie erhalten für das Geschäftsjahr 2018 wie in den Vorjahren eine Dividende von 4,2 Prozent auf die Geschäftsguthaben. Zudem schüttet die Genossenschaft Sonderboni über alle Tierarten von rund 3 Mio. Euro an die Vertragslandwirte aus.
Beim Eigenkapital kann Westfleisch nach eigenen Angaben einen neuen Rekord vermelden. Es wuchs um 12 Prozent auf 215,3 Mio. Euro. Der Eigenkapitalanteil stieg dabei jedoch nur von 34,2 Prozent auf 35,1 Prozent.
Zudem erreichten die Finanzverbindlichkeiten laut Westfleisch ein historisch niedriges Niveau. „Wir sind also sehr gut gerüstet, um unser Strukturprojekt 2025 erfolgreich mit Leben zu füllen“, sagt Schruck.
Nahezu stabile Schlachtzahlen
2018 schlachtete die Genossenschaft knapp 7,8 Mio. Schweine. Ohne die rückläufigen Lohnschlachtungen bedeutet dies im Vergleich zu 2017 ein Plus von 1,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum schlachtete Westfleisch 425.000 Rinder, plus 0,2 Prozent. Zum Vergleich: In beiden Disziplinen musste der deutsche Gesamtmarkt 2018 ein Minus von jeweils rund 3 Prozent hinnehmen.
In hohem Maße positiv entwickelten sich die Bereiche SB-Fleisch, Convenience und Wurst mit einem Absatzplus von 7,1 Prozent. Hier konnte Westfleisch gegen den Trend wachsen: Die vergleichbare deutsche Gesamtmarktkategorie „Fleischerzeugung Rotfleisch“ gab um 2,7 Prozent nach.
Noch mehr Wertschöpfung geplant
Mit gezielten Investitionen in die Modernisierung einzelner Standorte verfolgt Westfleisch eine Wachstums- und Qualitätsstrategie. Als einer der führenden Fleischvermarkter in Deutschland und Europa will das Unternehmen künftig eine noch höhere Wertschöpfung über die gesamte Prozesskette erzielen – von der Landwirtschaft über den Rohstoff bis hin zur Verarbeitung.
„Dank unserer engen Verbindung zu Landwirten und Handel besitzen wir eine hervorragende Position, dies auch zu realisieren“, meint Johannes Steinhoff, im Vorstand, der unter anderem zuständig für Weiterverarbeitung und Technik ist. Zudem werde Westfleisch weiterhin laufend Innovationen vor allem bei SB-Fleisch, Convenience und Grillartikeln entwickeln.