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Wiesenhof setzt auf Tierwohl-Geflügel

Masthähnchen im Stall
am Donnerstag, 15.02.2018 - 10:57 (Jetzt kommentieren)

Die PHW-Gruppe, bekannt durch die Marke Wiesenhof, will den Absatz von Geflügel aus Tierwohl-Konzepten im laufenden Jahr verdoppeln. Der Produktionsanteil soll auf 60 Prozent steigen.

Die PHW-Gruppe, Visbek, hat die Schlachtung von Geflügel aus Tierwohl-Konzepten von Anfang 2016 bis Mitte 2017 auf rund 1,7 Millionen Stück pro Woche mehr als verdreifacht. Das sind rund ein Drittel der deutschen Produktion des Unternehmens.

„Unser nächstes Ziel ist es, die Produktionsmengen sämtlicher Tierwohlprodukte im Jahr 2018 auf 60 Prozent zu steigern“, erklärte Peter Wesjohann, Vorstandsvorsitzender der PHW-Gruppe, gestern in Visbek.

Geflügelfleisch von PHW wird unter anderem unter den Tierwohl-Konzepten der Initiative Tierwohl, Privathof-Geflügel, Beter Leven, Kip van Morgen und Donautaler Premium Geflügel vermarktet.

Großbrände belasten den Umsatz im Kerngeschäft

Im vergangenen Geschäftsjahr, das die PHW-Gruppe am 30. Juni 2017 abschloss, blieb der Umsatz mit 2,48 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr (2,46 Mrd. Euro) nahezu unverändet. Über das Ergebnis macht das Familienunternehmen keine Angaben.

Zwei Großbrände in Bogen und Lohne prägten das vergangenen Jahr. So musste die Gruppe im Kerngeschäftsfeld Geflügelspezialitäten aufgrund des Großbrandes in der Schlachterei Oldenburger Geflügelspezialitäten GmbH & Co. KG, Lohne, im März 2016 einen leichten Umsatzrückgang um 0,7 Prozent auf 1,37 Mrd. Euro verzeichnen. Der Betriebsausfall in Lohne zeigte auch Einfluss auf das Exportgeschäft: Hier sank der Anteil von 20,1 auf 16,0 Prozent, da der heimische Markt mit Priorität bedient wurde.

Mit den Geflügelgesellschaften im Ausland legte die PHW-Gruppe erneut leicht zu: Die polnischen, bulgarischen und niederländischen Beteiligungen steuerten rund 477,6 Mio. Euro (Vorjahr 471,2 Mio. Euro) zum Gesamtumsatz bei.

Absatz trifft auf steigende Nachfrage nach Geflügelfleisch

Den Absatz von Geflügelspezialitäten hat die PHW-Gruppe 2016/17 um 4,2 Prozent auf 724.609 t (Vorjahr: 695.075 t) erhöht. Während der Absatz bei Hähnchen aufgrund der beiden Brände in Bogen und Lohne zurückgegangen ist, haben sich der Wurst- und Convenience-Bereich sowie die Auslandsgesellschaften positiv entwickelt.

Nach Schätzungen des Branchendienstes Marktinfo Eier & Geflügel (MEG) ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch in Deutschland 2017 auf 21,0 kg (Vorjahr: 20,9 kg) weiter gestiegen

Kräftiges Wachstum mit Tier- und Humanernährung

Die weiteren Geschäftsfelder der PHW-Gruppe blicken nach Darstellung des Unternehmens auf ein erfolgreiches Berichtsjahr zurück.

Der Geschäftsbereich „Tierernährung und -gesundheit“ ist um 3,3 Prozent gewachsen, was vor allem auf Zuwächse bei der Lohmann Pharma Herstellung GmbH (Cuxhaven) zurückzuführen ist.

Ebenso erzielte die MEGA Tierernährung GmbH & Co. KG (Rechterfeld) eine Umsatzsteigerung von 7,1 Prozent durch die Erhöhung der Absatzmenge bei Geflügelfutter.

Ein starkes Plus konnte erneut der Geschäftsbereich „Humanernährung und -gesundheit“ mit der weltweit tätigen Cuxhavener Nutrilo GmbH verbuchen. Vor allem die Ausweitung des internationalen Geschäftes trug hier zu einem deutlichen Umsatzwachstum von 17,8 Prozent bei.

 

66 Millionen Euro für den Wiederaufbau von Lohne

Brand bei Wiesenhof in Lohne

Mit 191,3 Mio. Euro (Vorjahr: 238,7 Mio. Euro) investierte die PHW-Gruppe 2016/17 in die vorwiegend deutschen Standorte. Allein 65,7 Mio. Euro sind in den Wiederaufbau der abgebrannten Oldenburger Geflügelspezialitäten GmbH & Co. KG in Lohne geflossen.

Weitere Großinvestitionen kamen der Anhaltinischen Geflügelspezialitäten GmbH (Möckern) mit dem Bau einer neuen Schlachthalle mit Sozialtrakt zugute. Ebenso wurde in der Märkischen Geflügelhof-Spezialitäten GmbH (Königs Wusterhausen) in die Optimierung der Produktionsprozesse investiert. Bei der Allfein Feinkost GmbH & Co. KG (Zerbst) wurden neue Produktionstechnologien ausgebaut.

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