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Pflanzenschutzmarkt

Wird Bayer selbst zum Übernahmekandidat?

Leuchtendes Bayer-Logo auf einem Fabrikdach
am Donnerstag, 28.03.2019 - 14:29

Stolpert Bayer über den Zukauf von Monsanto und steht demnächst selbst zum Verkauf? Warum der Konzern das Risiko als gering einschätzt.

Bayer CropScience zog heute in Hannover eine Zwischenbilanz nach dem Monsanto-Kauf. Peter Müller, seit 1. Januar neuer Deutschland-Geschäftsführer, äußerte sich dabei auf Nachfrage auch zu Gerüchten, dass Bayer selbst zum Übernahmekandidat werden könnte.

Die Übernahme von Monsanto durch Bayer ist seit August 2018 offiziell in Gang. Bis zum 3. Quartal 2019 soll die neue Struktur des gemeinsamen Unternehmens stehen. Zur Zukunft der insgesamt 370 Arbeitsplätze in Deutschland wollte sich der Unternehmenschef mit Verweis auf laufende Verhandlungen mit dem Betriebsrat nicht äußern.

Höchster Forschungsetat der Branche

Den Standort Deutschland will Müller durch den Zusammenschluss aber nicht schwächen. „Wir ziehen uns nicht aus Deutschland zurück. Ein intakter Heimatmarkt ist die Voraussetzung für einen starken Forschungs- und Entwicklungsbereich.“ Entscheidend sei es, talentierte Forscher und Mitarbeiter im Land zu halten.

Rund 2,4 Mrd. Euro investiert die Bayer CopScience AG jährlich in Forschung und Entwicklung. Mit 11 Prozent des Umsatzes werde hier der höchste Etat in der gesamten Branche bereitgestellt.

Bayer-Chef Müller: "Wir sind kein Übernahmekandidat"

Peter R. Müller, Geschäftsführer von Bayer CropSicence Deutschland

Derzeit mehren sich Stimmen, der Konzern habe sich mit dem Monsanto-Kauf übernommen und werde dadurch selbst zum Übernahmekandidaten.

Aus Sicht von Bayer-Chef Müller ist das Risiko einer Übernahme aus drei Gründen zu gering: Gute Geschäfte, die Gerichtsverfahren und die komplexe Konzernstruktur.

„Die beste Art der Verteidigung ist ein guter Geschäftsverlauf, der die Kurse nach oben treibt“, sagte Müller. „Die Geschäfte der neuen Bayer CropScience laufen seit der Integration im August gut.“ Zudem schreckten die anhängigen Gerichtsverfahren mögliche Käufer ab, weil das Risiko damit unkalkulierbar steigt.

Auch die komplexe Struktur des Bayer-Konzerns mit drei großen Geschäftsbereichen erschwere etwaigen Käufern die Integration in das eigene Unternehmen. Bayer selbst habe in der Vergangenheit von konkret möglichen Übernahmen die Finger gelassen, weil der Integrationsaufwand zu groß gewesen sei, berichtete Müller.

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