Nach Informationen des agrar presseportals handelt es sich bei der Immobilienfirma um die Quarterback Immobilien AG, die eine Tochterfirma des Immobilieninvestors Deutsche Wohnen ist. Als außerlandwirtschaftlicher Investor soll die Immobilienfirma laut rbb 2.500 Hektar Land, 900 Rinder, einen Hofladen sowie technische Anlagen und Geräte erwerben. Ermöglicht wird dies durch einen Anteilskauf (Share Deal), also dem Erwerb von weniger als 90 Prozent der Betriebsanteile.
Die Immobilienfirma habe zehn Millionen Euro für den Agrarbetrieb Röderland GmbH in Bönitz im brandenburgischen Elbe-Elster-Kreis geboten und den Landwirt damit um zwei Millionen Euro überboten. Nicht bekannt ist jedoch die tatsächliche Verkaufssumme.
Über den Verkauf des Agrarbetriebs an die Immobilienfirma haben die Gesellschafter des Betriebs laut rbb gestern (28.02.) entschieden. Von den 30 Gesellschaftern hätten sich 90 Prozent für die Quarterback Immobilien AG als neuen Eigentümer ausgesprochen.
Was wird jetzt aus dem Agrarbetrieb Röderland?
Nach rbb-Informationen habe sich die Immobilienfirma dazu verpflichtet, den Betrieb weiterzuführen und zu modernisieren. Der Kaufpreis sei für die Gesellschafter nicht entscheidend gewesen. Stattdessen hätten sie sich für den Käufer entschieden, der über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, um den Betrieb durch Krisen zu führen und der die nötigen Investitionen durchführt. 35 Mitarbeiter des Betriebs sollen eine Beschäftigungsgarantie für die nächsten fünf Jahre bekommen.
Auf einem Teil der Fläche sollen PV-Anlagen errichtet werden. Der produzierte Strom könne nach der Vorstellung des Unternehmens für die eigenen Mieter eingesetzt werden. Nicht geplant sei der Bau von Wohnungen oder Industrieanlagen. Etwas verkleinert werden solle der Milchviehbetrieb.
Verkäufe an Investoren werden noch länger möglich bleiben
Nach Angaben der taz habe der studierte Landwirt, der den Betrieb kaufen wollte, bisher schon weitere große Landwirtschaftsbetriebe geleitet. Er wohne derzeit in Berlin und wollte mit seiner Familie nach Südbrandenburg ziehen. Die Errichtung von PV-Anlagen auf einigen Flächen des Agrarbetriebs Röderland habe auch er geplant. Die Milchviehhaltung und den Ackerbau wollte er weiterführen.
Einen Verkauf eines Agrarbetriebs an ein Immobilienunternehmen habe es in Südbrandenburg laut rbb bisher noch nicht gegeben.
In Brandenburg wird derzeit ein Agrarstrukturgesetz erarbeitet, das außerlandwirtschaftliche Investoren fernhalten und Landwirte schützen soll. Erst im Dezember soll der Gesetzentwurf so weit sein, dass er Verbänden vorgestellt werden kann.
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