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+++ Aktualisiert: 9. Januar 2021 +++

Entwarnung beim ASP-Verdachtsfall in Potsdam

Ein totes Wildschwein (Symbolbild).
am Samstag, 09.01.2021 - 14:22 (Jetzt kommentieren)

Ein Verdachtsfall auf Afrikanische Schweinepest (ASP) an der Stadtgrenze zu Berlin wurde durch Laboruntersuchungen ausgeräumt.

Der ASP-Verdacht bei einem Wildschwein-Kadaverfund in Potsdam Groß Glienicke hat sich nicht bestätigt. Wie das Brandenburger Gesundheitsministerium heute (9.1.2021) mitteilte, konnte die Afrikanische Schweinepest durch umfangreiche, zusätzliche Untersuchungen des  Schwarzwildkadavers am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ausgeschlossen werden. 

Das Landeslabor Berlin-Brandenburg hatte den Verdachtsfall unmittelbar an der Grenze zu Berlin am Freitag (8.1.) gemeldet. Die Berliner Stadtgrenze ist nur 200 Meter entfernt; der Berliner Grunewald befindet sich in direkter Nähe.

Eine Übersicht der aktuellen ASP-Fälle finden Sie hier. 

Seit September wird gegen ein Vordringen der Seuche gekämpft

Wildschweine an der Straße

Der erste ASP-Ausbruch bei Wildschweinen in Deutschland wurde am 10. September 2020 amtlich festgestellt. Letzten Erkenntnissen zufolge verendeten aber schon in der ersten Juli-Hälfte infizierte Tiere an der Seuche.

„Seit September kämpfen wir gegen eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest von der polnischen Grenze Richtung Westen“, sagt Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer, Leiterin des ASP-Krisenstabs.

Mehr als 440 ASP-Fälle in Brandenburg

Die Tierseuche ist für Menschen nicht gefährlich, wirkt sich durch die Restriktionsmaßnahmen jedoch in großem Umfang negativ auf die wirtschaftliche Lage der Schweinehalter aus. Bei einem auftretenden Fall finden laut Angaben des Ministeriums epidemiologische Ermittlungen zur Einschleppungsursache und zur möglichen Weiterverbreitung der Tierseuche statt. Darüber hinaus werden Schutzzonen eingerichtet, in denen der Tierverkehr erheblich eingeschränkt wird und umfangreiche Untersuchungen in allen Schweinehaltungen stattfinden.

Wie eine Sprecher des Ministeriums mitteilte, handelt es sich bei dem jetzt untersuchten Wildschwein wahrscheinlich um ein Stück, welches während einer Jagd zwischen den Feiertagen angeschossen wurde, aber bei einer Nachsuche nicht gefunden werden konnte. Ein Jäger entdeckte nun den Kadaver.

Inzwischen gibt es mehr als 440 Fälle von ASP in Brandenburg - bisher nur in den Landkreisen Oder-Spree und Märkisch-Oderland. Um die Einwanderung infizierter Wildschweine aus Polen zu erschweren, hat das Land einen 270 Kilometer langen Schutzzaun errichtet. Suchhunde werden ausgebildet, um Kadaver aufzustöbern. Um die Zahl der Wildschweine zu verringern, wurden Prämien ausgelobt und spezielle Fallen erlaubt. Die Hausschweinbestände in Deutschland sind nach wie vor frei von der Seuche.

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