Dr. Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), zu dem auch die Raiffeisen- und Volksbanken gehören, begrüßt die rege Kreditvergabe an Firmen- und Privatkunden im ersten Halbjahr 2019. Besonders im Land- und Forstbereich sind Kredite für Investitionen stark gefragt.
Das von den Raiffeisen- und Volksbanken an Land- und Forstwirte verliehene Kreditvolumen stieg in der ersten Jahreshälfte 2019 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent an. Am 31. Dezember 2018 betrug das Kreditvolumen noch 6,2 Mrd. Euro, am 30. Juni 2019 waren es 6,3 Mrd. Euro. Dr. Gros vermutet, das Geld fließe vor allem in neue Ställe und Maschinen, da insbesondere die Milchviehwirtschaft politisch diskutiert werde.
Trübe Aussichten für die Konjunkturentwicklung
Trotz der erfreulichen Entwicklung des Kundengeschäfts rechnet Dr. Gros damit, dass das Geschäft der Banken in der zweiten Jahreshälfte stagniere bis leicht zurückgehe. Auch die Banken können sich der konjunkturellen Schwächeperiode nicht entziehen, so Gros.
Die Zinsen würden zudem gering bleiben bis leicht sinken, das liege an der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), strukturellen Entwicklungen und der Verschuldung der EU-Staaten.
Weiterhin plädierte er dafür, bewährte Strukturen der Mittelstandsfinanzierung zu erhalten. So sollen Regeln wie der KMU-Faktor, der kleinen und mittelständischen Unternehmen (kurz für KMU) den Zugang zu Krediten erleichtert, unbedingt beibehalten werden. „Die Kreditversorgung des Mittelstands sollte nicht durch unnötige regulatorische Eingriffe künstlich verknappt werden“, sagte der GVB-Präsident.
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