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Brennholz-Auktionen

Brennholz auf Auktionen kaufen – Preise, Mengen und viel Frust

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am Mittwoch, 22.03.2023 - 11:45 (1 Kommentar)

Brennholz ist teuer und oft ausverkauft. Viele Käufer nutzen deshalb Auktionen, um sich mit Brennholz einzudecken. Ein Schnäppchen ist das allerdings nicht. Und viel Arbeit macht die Bearbeitung der Polter und Flächenlose außerdem.

Brennholzpreise.

Die Nachfrage nach Brennholz boomt. Viele Waldbesitzer, Forstbetriebe, Gemeinden und auch staatliche Stellen, verkaufen Brennholz auf regionalen Brennholzversteigerungen. Im letzten Jahr hat die Zahl der Versteigerungen und vor allem die Zahl der Interessenten enorm zugenommen. Dabei werden so genannte Polter (gelagertes Rundholz) und auch Flächenlose (ein abgegrenzter Bereich im Wald) an den Meistbietenden verkauft.

 Bei den Versteigerungen in diesem Jahr war der Ansturm riesig und das Niveau der Gebote enorm hoch, berichten Waldbesitzer. Manch ein potenzielle Käufer tritt bereits da ernüchtert den Rückzug an. Unter den Hammer kommt in der Regel Brennholz lang und Flächenlose aus dem Wintereinschlag 2022/2023. Mitbieten kann jede Person, die im Besitz eines Motorsägescheins ist oder eine entsprechend qualifizierte Hilfsperson benennen kann. Ein entsprechender Nachweis ist jeweils vorzulegen. Hinzu kommt die Verpflichtung zum Tragen von Schutzausrüstung.

Wie bei Auktionen üblich, ist die Kaufsumme in aller Regel vor Ort zu zahlen. Die Mindestgebote richten sich nach der Größe der Holzstöße und werden ebenfalls vor Ort bekannt gegeben. „Es hat ein großer Strukturwandel in der Käuferschaft stattgefunden. Während sich die Käuferschicht früher größtenteils aus Handwerkern, Landwirten oder auch mal Bootsbauern zusammensetzte, besteht der Kundenkreis heutzutage fast vollständig aus privaten Käufern, die sich mit Brennholz eindecken“, berichtet der Auktionator Claus Schmidt gegenüber der Nordwest-Zeitung (NWZ).

Und noch etwas ist wichtig: Innerhalb eines bestimmten Zeitraumes muss alles abgearbeitet und abgeholt sein. Wer sein Holz im Wald liegen lässt, tut das zudem auf eigenes Risiko. Denn: Immer häufiger wieder wird das begehrte Brennholz auch geklaut.

Hohe Preise und – Frust bei Käufern

Aufgrund der Energiekrise sowie der sehr angespannten Marktlage und der massiven Brennholznachfrage begrenzten viele Kommunen und Waldbesitzer zudem die Bezugsmengen. Vielleicht aus deshalb berichtet ein Auktionsteilnehmer den Stuttgarter Nachrichten, "wie versessen" die Käufer gesteigert hätten.

„Früher wäre in Fünf-Euro-Schritten gesteigert worden. Heuer hätten sie teilweise in 50 Euro-Sprüngen geboten und auf bis zu 180 Euro für den Festmeter gesteigert, heißt es dort. Vor allem für die ersten Partien sind die erzielten Preise bei den Auktionen oftmals sehr hoch. „Privatleute ohne Erfahrung können meist zu Beginn die Preise und die Mengen noch nicht richtig einschätzen und bieten deshalb sehr hoch mit“, sagt ein alter Auktionshase.

Und die Preise können auch noch deutlich höher ausfallen, berichten Auktionsteilnehmer der Regionalzeitung Stimme aus Heilbronn: Bei einer Auktion türmten sich 5,8 Festmeter Polterholz vor den Auktionären auf. Für 489 Euro wechseln die Stämme dann den Besitzer. Noch teurer war es beim nächsten Deal: Das Einstiegsgebot lag bei 603 Euro für 7,1 Festmeter. Am Ende wurde das Holz für 633 Euro verkauft.

Wie begehrt das Brennholz ist, wurde außerdem deutlich, als es um den Kauf von 6,2 Festmetern Lindenstämme ging. Diese wechselten für immerhin 580 Euro bzw. für 93,54 Euro je Festmeter den Besitzer. „Das ist aber gar kein kein typisches Brennholz“, sagt ein Teilnehmer, „denn es ist fasrig und lässt sich schwer spalten.“ Gekauft wurde es trotzdem.

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