Wer holt sich den Titel und wird bester Landwirt oder beste Landwirtin des Jahres 2022? Für den diesjährigen CeresAward stehen die 30 Finalistinnen und Finalisten fest. Derzeit arbeitet die Jury – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen und Verbänden sowie Redakteurinnen und Redakteuren von agrarheute – auf Hochtouren, besucht die Finalisten auf ihren Höfen, fühlt ihnen auf den Zahn und prüft, ob die Bewerbungen halten, was sie versprechen.
In der Kategorie Manager haben es diese drei Landwirte ins Finale geschafft:
Christoph Becker: Tüfteln, um mit der Zeit zu gehen (Niedersachsen)
Nicht nur seinen Strohschweinen ist die Kreativität von Christoph Becker bisher zuteilgeworden, auch über seinen 100 Hektar großen Betrieb hinaus hat der Hofnachfolger bereits einiges bewegt. Von den Menschen, die ihn in der Lüneburger Heide umgeben, bekommt er durch Blühpatenschaften und die Strom- und Wärmeversorgung dank flexibler Biogasanlage positives Feedback. Das Beste aus den Möglichkeiten herauszuholen und nicht zu klagen ist das Prinzip, das Christoph Becker motiviert und auszeichnet. Sein selbst entwickelter Schweinebuzzer und stetige Optimierungen auf dem Acker zeigen: Dem Ideenreichtum des Tüftlers sind keine Grenzen gesetzt.
Benedikt Bösel: Vom Quereinsteiger zum Agronom der Zukunft (Brandenburg)
Als im Dürrejahr 2018 die landwirtschaftliche Produktion im trockenen Ostbrandenburg an ihre Grenzen geriet, stand für Benedikt Bösel fest: Nur unter grundlegenden Veränderungen wird sein Betrieb eine Zukunft haben. Für die Hofübernahme schrieb sich Benedikt Bösel, der eigentlich fest im Berufsleben stand, noch einmal an der Uni ein. Damit ging er den ersten Schritt in Richtung eines innovativen Betriebskonzepts, bei dem Wissenschaft im Mittelpunkt steht. Er glaubt fest an ökonomische Modelle für seine 1.000 Hektar große, sandige Ackerfläche, für den ökologischen Waldumbau und die Weidehaltung seiner 150 Rinder. Mit seiner Vision angesteckt hat er mittlerweile zahlreiche Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft und ein motiviertes Team von 25 Mitarbeitern.
Christian Vincke: Zur rechten Zeit von Marktzwängen befreit (Nordrhein-Westfalen)
Als hätte er den unkalkulierbaren Schweinemarkt in der Corona-Pandemie vorhergesehen, hat sich Christian Vincke genau im richtigen Moment unabhängig gemacht. In den Jahren zuvor steckte er seine gesamte Energie in den Betrieb, durchlebte dabei Höhen und Tiefen. Inzwischen zeigen die 550 Ibericoschweine auf Stroh, wie Tierwohl funktionieren kann und 50 Sauen komplettieren das ganzheitliche Betriebskonzept. Durch eine gläserne Abferkelung mit großem Panoramafenster erleben Besucher den Beginn der Produktionskette, die sich weiter im Schinkenreiferaum und schließlich im Hofladen verfolgen lässt. Die hofeigene Eventlocation mit Outdoorküche eröffnet Gästen eine eigene Genusswelt, die Christian Vincke als Fleischsommelier sehr am Herzen liegt.
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