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DBV-Konjunkturbarometer

Deutsche Bauern wollen wieder mehr investieren

Stallplan auf Baustelle
am Mittwoch, 17.01.2018 - 14:09 (Jetzt kommentieren)

Obwohl die Stimmung der deutschen Bauern schlechter ist, wollen sie weiter mehr investieren als noch vor einem Jahr, so die Ergebnisse des DBV-Konjunkturbarometers.

Die Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirte hat wieder zugenommen. Gleichwohl liegt das für die kommenden Monate geplante Investitionsvolumen deutlich unter dem Stand der Jahre vor der Preiskrise 2015/16, heißt es im aktuellen Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV).

32 Prozent der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es 29 Prozent. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt bei 4,0 Mrd Euro, 0,4 Mrd Euro mehr als ein Jahr zuvor.

Ställe und Maschinen stehen ganz oben auf Investitionsliste

Das relativ hohe Investitionsniveau der Jahre 2013 und 2014 mit einem geplanten Investitionsvolumen von entsprechend gut 6 Mrd Euro wird damit aber nicht erreicht.

Vom aktuell geplanten Investitionsvolumen von 4 Mrd Euro entfallen auf den Bereich Ställe und Stalltechnik 2,1 Mrd Euro (gegenüber Vorjahr plus 0,2 Mrd Euro). Mit 1 Mrd Euro fallen auch die vorgesehenen Maschineninvestitionen im Jahresvergleich um 0,2 Mrd Euro höher aus. Investitionsvorhaben im Bereich Erneuerbare Energien sind dagegen rückläufig.

Stimmung ist besser als Ende 2016, wird aber schlechter

Die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Landwirte hat danach im Dezember 2017 einen weiteren Dämpfer erhalten. Ursache dafür sind laut DBV-Konjunkturbarometer pessimistischere Zukunftserwartungen.

Aktuell ist der Index des Konjunkturbarometer Agrar gegenüber der vorangegangenen Erhebung aus September 2017 von 26,6 Punkten auf 23,2 Punkte gefallen. Der aktuelle Indexwert liegt damit um 2,2 Punkte höher als im Dezember 2016, bleibt aber deutlich hinter den relativ hohen Werten aus der Zeit von 2011 bis 2014 zurück.

In der Spitze wurden seinerzeit 37,2 Punkte erreicht. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammen.

Aktuelle Lage besser bewertet

Die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Situation erreicht mit 2,86 einen deutlich besseren Wert. Unterschiede gibt es allerdings zwischen den Betriebsformen. Während Ackerbau- und vor allem Veredlungsbetriebe eine aktuell verschlechterte wirtschaftliche Situation sehen, erholt sich die Lage in den Milchviehbetrieben weiter.

Auf der Notenskala von 1 bis 5 bewerten die Landwirte die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Durchschnitt der Betriebe mit 3,14. Die Zukunftserwartungen sind im Durchschnitt aller Betriebe im Dezember im Vergleich zum September deutlich zurückgegangen. Maßgebend dafür ist eine erheblich pessimistischere Einschätzung der Futterbaubetriebe.

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