Zwei große süddeutsche Milcherzeugergemeinschaften mit rund 500 Mio. kg Milch haben für ihre Mitglieder eine Kreditversicherung abgeschlossen. Grund sind die höheren Risiken am Milchmarkt, die zu Ausfällen beim Milchgeld führen können.
So brachte beispielsweise die Insolvenz der Berliner Milcheinfuhr Gesellschaft im vergangenen Jahr vielen Landwirten erhebliche Milchgeldverluste. Der Abschluss der Kreditversicherung sei zu sehr guten Konditionen möglich gewesen“, bestätigt Markus Seemüller, Geschäftsführer der Bayern MeG.
„Weitere Erzeugergemeinschaften, die ebenfalls zusammen etwa 500 Mio. kg Milch vermarkten, prüfen entsprechende Angebote. Risikomanagement ist derzeit ein großes Thema bei der Milchvermarktung", so der Geschäftsführer.
Nachhaftung für mehrere Monate
So zahlt die Versicherung bei Insolvenz und Zahlungsunwilligkeit einer Molkerei. Das abgesicherte Milchgeld richtet sich nach der Risikobewertung des Abnehmers. Es deckt einen festen und vom aktuellen Milchgeld unabhängigen Betrag ab. Ebenso besteht eine Nachhaftung von mehreren Monaten. Diese kommt zum tragen, wenn eine Molkerei während der Vertragslaufzeit finanzielle Probleme bekommt und als nicht mehr versicherungsfähig gilt.
Die Prämien für die Kreditversicherung zahlen die Milcherzeugergemeinschaften aus ihrer Kasse. Laut Seemüller betragen sie wenige Hundertstel Cent je kg Milch.