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Investition

Europäische Bauern haben wieder bessere Investitionslaune

am Donnerstag, 27.04.2017 - 13:00 (Jetzt kommentieren)

Die Trendwende im wirtschaftlichen Umfeld sorgt für deutlich zunehmende Investitionslaune der Landwirte in Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien.

Das im Jahr 2016 vorherrschende Stimmungstief ist überwunden. Die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung beurteilen die befragten Landwirte weit positiver als noch im Herbst 2016.

Investieren wollen in den nächsten zwölf Monaten

  • in Deutschland 42 Prozent der befragten Landwirte (+10 Prozentpunkte gegenüber Herbst 2016)
  • in Polen 45 Prozent (+7 Prozentpunkte)
  • in Großbritannien jeder zweite (+16 Prozentpunkte)
  • in Frankreich 22 Prozent (+8 Prozentpunkte)

Das geht aus dem aktuellen DLG-Trendmonitor Europe hervor.

Die Investitionsbereitschaft in Deutschland, Polen und Frankreich bleibt trotz des jetzigen Zuwachses im Vergleich der letzten zehn Jahre jedoch unterdurchschnittlich. Das zweijährige Preistief für die Tierhalter lenkt die Aufmerksamkeit der Betriebsleiter weiterhin auf das Stärken ihrer Zahlungsfähigkeit.

Briten investieren für Brexit

Zudem haben Landwirte in der Phase hoher Investitionsbereitschaft von 2010 bis 2014 Erweiterungs- und Modernisierungsinvestitionen vorgenommen. Die aktuelle Phase ist deshalb durch Ersatzinvestitionen und Konsolidierung der Betriebe gekennzeichnet.

Demgegenüber hat die Investitionsneigung in Großbritannien das Niveau der Boomphase 2010 bis 2014 wieder erreicht. Mit dem günstigeren wirtschaftlichen Umfeld steigen die Landwirte in Großbritannien nun in die Vorbereitung für die Zeit nach dem EU-Austritt ein und stärken die Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen.

Deutschland: Acker- und Milchbauern sind investitionsfreudiger

In Deutschland planen Marktfruchterzeuger und Milchviehhalter deutlich mehr Investitionen als noch im Herbst 2016.

  • 41 Prozent der befragten Marktfruchterzeuger wollen in den kommenden zwölf Monaten investieren (+12 Prozentpunkte gegenüber Herbst 2016)
  • In der Milchviehhaltung geben 40 Prozent der Befragten an, investieren zu wollen (+11 Prozentpunkte)
  • Stabil ist mit 38 Prozent die Investitionsbereitschaft der Schweinehalter (+1 Prozentpunkt).

Auch in Polen, Frankreich und Großbritannien hat die Investitionsbereitschaft der Milchviehhalter zugenommen. So wollen in Polen 50 Prozent (+8 Prozentpunkte) der Befragten in den kommenden zwölf Monaten investieren, in Großbritannien 50 Prozent (+25 Prozentpunkte) und in Frankreich 22 Prozent (+10 Prozentpunkte).

Europäische Ackerbauer wollen mehr investieren

Auch im Ackerbau gibt es teils deutliche Zuwächse bei der Investitionsbereitschaft. So wollen in Polen 43 Prozent der befragten Marktfruchterzeuger (+7 Prozentpunkte), in Großbritannien 49 Prozent (+19 Prozentpunkte) und in Frankreich 16 Prozent (+8 Prozentpunkte) in den kommenden zwölf Monaten investieren.

Moderater fallen die Änderungen der Investitionsbereitschaft in der Schweinehaltung aus: So wollen in Polen 50 Prozent der befragten Schweinehalter in den kommenden zwölf Monaten investieren (+6 Prozentpunkte gegenüber Herbst 2016), in Großbritannien 50 Prozent (unverändert) und 30 Prozent der befragten Schweinehalter in Frankreich (+14 Prozentpunkte).

Landwirte in Deutschland und Großbritannien stärken die Investitionen in die Außenwirtschaft, während Landwirte in Frankreich Investitionen in die Tierhaltung und die Bioenergie in den Fokus nehmen.

Die Betriebsleiter in Polen reduzieren Investitionen in die Bioenergie und stärken gleichermaßen Innen- und Außenwirtschaft.

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