
In einer aktuellen Studie mit dem Titel „Eine Zukunft ohne Glyphosat“ wurden die Auswirkungen untersucht, die sich aus einem kompletten Verbot von Glyphosat in den USA ergeben könnten. Dort ist Glyphosat das am häufigsten verwendeten Herbizid.
Durchgeführt wurde die Studie von Aimpoint Research, einem global tätigen strategischen Informationsunternehmen. Der von Bayer in Auftrag gegebene Bericht betont, dass sich das Agrarsystem und die Landwirte zwar im Laufe der Zeit anpassen würden, die unmittelbaren Auswirkungen auf Wirtschaft, Umwelt und Landwirte jedoch weitreichend und kostspielig wären.
„Während sich die Märkte an eine Welt ohne Glyphosat anpassen würden, wäre dies mit erheblichen wirtschaftlichen Kosten für die Landwirte verbunden und würde zur schnellen Freisetzung von Treibhausgasen führen, wodurch jahrzehntelange Fortschritte im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit zunichte gemacht würden“, sagte Gregg Doud, Chefökonom von Aimpoint Research.
„Der Bericht bestätigt, was viele Landwirte wissen: Glyphosat ist derzeit ein zentrales Instrument in unserem modernen Agrarsystem, das dazu beiträgt, die Kosten niedrig zu halten und verstärkte Umweltschutzpraktiken (pfluglose Bodenbearbeitung) zu fördern.“
In Europa noch alles offen – keine Gefahr für Verbraucher

Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) teilte vor kurzem mit, es gebe keine „kritischen Problembereiche“, die die Wiederaufnahme des Einsatzes von Glyphosat in der Europäischen Union (EU) behindern würden.
Obwohl Datenlücken im Verständnis der ernährungsbedingten Risiken für Verbraucher festgestellt wurden, bestätigte die EFSA, dass Experten davon ausgehen, dass die Erneuerung von Glyphosat keine Gefahr für Verbraucher darstellen würde.
In den nächsten Schritten prüft die Europäische Kommission die Empfehlung der EFSA und einen Bericht aus vier EU-Ländern, um zu entscheiden, ob sie eine Erneuerung der Zulassung für Glyphosat vorschlagen soll. Abschließend werden die EU-Mitgliedsländer über diese Genehmigung abstimmen.
Ergebnisse: Mehr CO2, höhere Preise und steigenden Kosten
Die wichtigsten Folgen eines Glyphosatverbots sind der Studie zu Folge: Es kommt zu mehr Bodenbearbeitung und zu weniger Zwischenfrüchten, was zur Freisetzung von bis zu 34 Millionen Tonnen CO2 führen könnte, was dem Ausstoß von etwa 6,8 Millionen Autos entspricht.
Wegen des begrenzten Angebots und der höheren Preise alternativer Produkte kommt es außerdem zu einem Anstieg der Inputkosten für Landwirte um das Zwei- bis Zweieinhalbfache. Das wirkt sich unverhältnismäßig stark auf kleinere Betriebe aus.
Es kommt weiterhin zu einem Anstieg der Produktionskosten um über 1,9 Milliarden US-Dollar, allein wegen der verstärkten Bodenbearbeitung.
Langfristig würde sich dadurch die Lebensmittelpreise für die Verbraucher erhöhen. Die globale Wettbewerbsfähigkeit der US-Landwirtschaft würde eingeschränkt. Es würde zur Entwicklung von Alternativen kommen, was jedoch mehrere Jahre und erhebliche Investitionen erfordern würde.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.