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Greenpeace: Milchviehhalter sollen Futtermittelabgabe zahlen

Ein Landwirt im Kuhstall
am Dienstag, 29.08.2023 - 15:44 (14 Kommentare)

Wenige Tage vor einer BMEL-Konferenz zur Milchviehhaltung schlägt Greenpeace diese Maßnahmen vor.

Am kommenden Donnerstag (31.8.) hält das Bundeslandwirtschaftsministerium eine „Konferenz zur Zukunft der Milchviehhaltung“ in Deutschland ab. Die Umweltorganisation Greenpeace schlug im Vorfeld der Tagung nun drei Maßnahmen vor, mit dem ein Umbau der Milchviehhaltung vorangetrieben werden soll. 

Basierend auf einem Papier des Forums für ökologisch-soziale Marktwirtschaft (FÖS) schlägt Greenpeace diese drei Schritte vor: 

  • die Einführung einer Futtermittelabgabe
  • Mindeststandards für das Halten von Rinden und 
  • eine Vertragspflicht für Molkereien und Milcherzeuger.

Weidehaltung soll durch Futtermittelabgabe attraktiver werden

Die Analyse durch das FÖS wurde von Greenpeace in Auftrag gegeben. Als eine Maßnahme wird darin eine Abgabe auf Futtermittel vorgeschlagen, die für die menschliche Ernährung geeignet wären. 

Laut Greenpeace besteht das Futter der Milchkühe zu mehr als der Hälfte aus Maissilage und Getreide. Dies mache die Kuh zum Nahrungskonkurrenten des Menschen, so der Verband. Durch die Futtermittelabgabe würde die Weidehaltung von Rindern attraktiver und könnte der Einsatz von Getreide reduziert werden, sagt Greenpeace.

Vertragspflicht zu Menge und Qualität der Milch soll Milcherzeuger stärken

Darüber hinaus fordert Greenpeace von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, anspruchsvolle Vorgaben für die Haltung von Rindern älter als sechs Monate festzulegen. Für Lauf- und Liegeflächen sollten ebenso Mindeststandards eingeführt werden wie für Auslauf und Weide. 

Als weiteren Baustein schlägt die Umweltorganisation vor, Artikel 148 der Gemeinschaftlichen Marktordnung der EU (GMO) zu aktivieren. Das würde bedeuten, zwischen Molkereien und Milcherzeuger eine Vertragspflicht vorzuschreiben. Menge und Qualität der gelieferten Milch müssten darin festgelegt werden. Greenpeace geht davon aus, dass das die Verhandlungsposition der Milcherzeuger gegenüber den Molkereien stärken würde.

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