Michael Bittner aus Waltrop am Rande des Ruhrgebiets informiert seit einigen Jahren diejenigen Personen, die in der Nähe seiner landwirtschaftlichen wohnen, wenn Maßnahmen wie Gülleausbringung anstehen.
„Die Leute kennen mich, sie fühlen sich ernst- und mitgenommen und können entsprechende Vorkehrungen treffen. Allein die kurze Information reicht da schon aus. Aus dem anonymen Nebeneinander ist ein respektvolles und partnerschaftliches Miteinander geworden.“, erzählt er im Interview mit dem Netzwerk Moderne Landwirtschaft.
Mehr Transparenz, keine Beschwerden mehr
Angefangen habe alles mit einer Beschwerde über Güllegeruch. „Da habe ich beschlossen für mehr Transparenz zu sorgen.“ Bittner hat sich die Telefonnummern der betroffenen Personen besorgt und Whats-App-Gruppen je nach Lage der Flächen erstellt. Wann immer die Gülledüngung anstand, hat er eine Rundnachricht geschickt. Mittlerweile informiert er auch über andere Themen, die Anwohner betreffen. „Ich schreibe zum Beispiel eine kurze Nachricht zu Beginn der Siloernte und bitte um Verständnis, wenn abends spät noch die Silowagen über die Straßen rollen.“
Anwohner zeigen mehr Interesse und Verständnis
Der Resonanz auf die Aktion des Landwirts ist durchweg positiv. Die Mitbürger interessieren sich immer mehr für die örtliche Landwirtschaft, fragen nach und zeigen deutlich mehr Verständnis für die Bedürfnisse des Betriebs. „Es entwickelt sich teilweise ein richtiger Dialog. Da kommen dann Fragen wie „Ich habe Moos im Rasen“. Haben Sie einen Tipp für mich? Mittlerweile kommen zwei Jugendliche regelmäßig in ihrer Freizeit zu uns auf den Hof und helfen ein wenig mit.“ Mit so viel positiver Rückmeldung habe der Landwirt nicht gerechnet.
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