Die digitale Revolution hat die Agrar- und Ernährungswirtschaft erfasst. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette verbinden sich einzelne Projekte zu einem umfassenden Netzwerk. Effizienz und Transparenz schaffen zwar wichtige Vorteile. Doch kritische Stimmen warnen angesichts von „Big Data“ vor einem Verlust an unternehmerischer Selbstständigkeit.
Wie sich die Digitalisierung zum Vorteil gestalten lässt, vermittelte der Fachkongress „Farm & Food 4.0“ am 22. Januar 2018 im Berlin Congress Center (bcc).
Kritischer Blick auf das Thema "Big Data"
Im Streben nach mehr Effizienz und Transparenz darf der kritische Blick auf das Thema „Big Data“ jedoch nicht fehlen. Wem welche Daten gehören, muss geklärt werden. Die Forderung der Landwirte nach Schutz der eigenen Daten und der Anspruch des Konsumenten auf vollkommen transparente Lebensmittelproduktion gilt es zu vereinen. Die Best Practice Beispiele des Fachkongresses zeigen neben diesen Aspekten limitierende Faktoren wie Investitionskosten und infrastrukturelle Probleme.
„Die Digitalisierung greift alles an, was ineffizient ist“, sagt Maximilian von Löbbecke, Geschäftsführer von 365 FarmNet und ursprünglicher Initiator von Farm & Food 4.0. Diese Umwälzung ist laut von Löbbecke so tiefgreifend, „dass es nötig sein wird, den eigenen Geschäftszweck in Frage zu stellen, obwohl dieser das Fundament des Erfolges ist“.
Den kritischen Blick auf das eigene Handeln fordert auch Dr. Helmut Schramm, Geschäftsführer von Bayer CropScience und Keynotespeaker bei Farm & Food 4.0. „Unternehmer sollten ihre Geschäftsmodelle jederzeit hinterfragen“, so Schramm, „aber zugleich die Digitalisierung als Chance begreifen, um neue Wege zu finden.“
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