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Konjunktur

Konjunkturbarometer: Die Stimmung der Bauern wird immer schlechter

am Montag, 14.10.2019 - 11:33 (Jetzt kommentieren)

Die aktuellen Demonstrationen zeigen es. Die Stimmung der Bauern ist schlecht. Erstaunlich sind aber noch die geplanten Investitionssummen.

Konjunkturbarometer-Sept2019

Die Stimmung in der Landwirtschaft ist so schlecht wie lange nicht mehr. Dies belegen nicht nur die aktuellen Zahlen des Konjunkturbarometers Agrar, sondern auch die aktuellen Demonstrationen. Seit Jahresanfang hatte sich die Stimmung in der Landwirte deutlich eingetrübt.

Laut der aktuellen, repräsentativen Umfrage hat sich die wirtschaftliche Stimmungslage der Betriebe nun allerdings noch einmal erheblich verschlechtert. „Diese Ergebnisse sind ein sehr deutlicher Beleg für die schwierige wirtschaftliche Situation und eine hochgradige Verunsicherung der Landwirte. Die deutsche Landwirtschaft befindet sich klar im Abschwung. Wir Bauern brauchen verlässliche. Rahmenbedingungen, damit wieder Zukunftsinvestitionen getätigt werden können“, sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.

Mehr Geld für Hof-, Stalltechnik und Erneuerbare Energien

Der Index fasst die Einschätzungen der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der Erwartungen der Landwirte zusammen. Er ist von 20,4 Punkten im Juni auf 10,5 Punkte im September gefallen und liegt damit erheblich unter den Werten der letzten beiden Jahre. Nur 2015/16 war die Stimmung in der Branche noch schlechter.

Dies drückt sich auch bei den Investitionsplanungen der Bauern aus: Nur 30 Prozent von ihnen wollen in den kommenden sechs Monaten investieren. Besonders die Investitionen in Tierwohl fördernde Ställe bleiben sehr verhalten. Nur für Hof- und Stallbautechnik sowie Landkauf wollen die Landwirte mehr investieren.

Etwas anders sieht es beim Investitionsvolumen aus. Insgesamt wollen die Landwirte bis um Frühjahr 2020 mit 5,1 Mio. Euro rund neun Prozent mehr ausgeben als im vorangegangenen Frühjahr. Mehr Geld geben die Landwirte hier für Hof- und Stalltechnik, Erneuerbare Energien und Landkauf aus.  

Ackerbauern und Rinderhalter mit schlechter Liquidität

Die Liquiditätslage der Betriebe hat sich ebenfalls seit Juni verschlechtert. Durch die schwierigen Witterungsverhältnisse in diesem Sommer ist besonders in vielen Betrieben im Osten Deutschlands die Liquidität sehr angespannt. Während die Einschätzungen der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Veredlungsbetriebe noch relativ positiv ausfällt, fällt sie bei den Acker- und Futterbaubetrieben deutlich schlechter aus.

Besonders die Erwartungen an die künftige wirtschaftliche Lage haben sich bei allen Betriebsformen deutlich verschlechtert. Weitere dämpfende Einflüsse waren in den letzten Monaten die Entwicklung der Getreide-, Milch-, Schweine- und Rinderpreise, häufig die Enttäuschung über die Ernteergebnisse sowie die nationale und EU-Agrarpolitik. 

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