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Altersabsicherung

Landwirte gehen 6 Jahre später in Rente als andere

Ältere Landwirte auf einer Baustelle
am Mittwoch, 07.10.2020 - 11:26 (Jetzt kommentieren)

2019 haben Landwirte durchschnittlich im Alter von 70,6 Jahren erstmalig Rentenleistungen bezogen. Das berichtet die Bundesregierung. Grund dafür dürfte die 2019 abgeschaffte Hofabgabeklausel sein.

Im vergangenen Jahr waren Landwirte durchschnittlich 70,6 Jahre alt, als sie erstmalig Rentenleistungen aus der Alterssicherung der Landwirte (AdL) bezogen haben. Das berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag. Im Vergleich dazu liegt das durchschnittliche Renteneintrittsalter in der gesetzlichen Rentenversicherung 2019 bei 64,3 Jahren. Bürger, die nicht in der Agrarwirtschaft arbeiten, gehen also mehr als 6 Jahre früher in Rente als Landwirte.

Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, beträgt die Wartezeit für einen Anspruch auf eine Regelaltersrente oder auf eine vorzeitige Altersrente mit Abschlägen 15 Jahre, in der gesetzlichen Rentenversicherung sind es nur fünf Jahre.  

Hofabgabeverpflichtung weggefallen

Das relativ hohe Alter, mit dem Landwirte in Rente gehen, dürfte mit dem Wegfall der Hofabgabeverpflichtung zusammenhängen, schreibt die Bundesregierung. Im Jahr 2018 habe das entsprechende Alter noch bei 66,6 Jahren gelegen, stellt die Bundesregierung fest. Die Hofabgabeklausel war Mitte 2018 vom Bundestag abgeschafft worden. Damit ist die Hofabgabeverpflichtung als Voraussetzung für eine landwirtschaftliche Rente weggefallen.

Den daraus entstandenen finanziellen Mehrbedarf von rund 48 Millionen Euro hatte die Bundesregierung übernommen.

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