Dass Landwirte sehr häufig Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in ihrem Ort sind, hat eine lange Tradition. Und auch ohne Mitgliedschaft helfen sie den Rettern im Ernstfall bei der Brandbekämpfung, zum Beispiel beim Wassertransport oder mit schwerem Gerät. Die Initiative „Red Farmer“ will die gute Zusammenarbeit zum Wohl der Allgemeinheit nun auf ein neues Niveau heben: Auf der Internetseite www.redfarmer.de können sich Landwirte ab sofort als Helfer für die Feuerwehr registrieren.
Hinter der Initiative stehen der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz und die Bauern- und Winzerverbände Rheinland-Nassau und Rheinland-Pfalz Süd. Doch das gute Beispiel macht bereits Schule über die Landesgrenzen hinaus.
Wie können Landwirte der Feuerwehr helfen?
Landwirte, die sich auf redfarmer.de registrieren, hinterlegen in der Datenbank ihre Kontaktdaten, und mit welchen Gerätschaften sie im Ernstfall die Feuerwehr unterstützen möchten. Das können zum Beispiel Güllefässer für den Löschwassertransport sein, aber auch Scheibeneggen für die Bodenbearbeitung bei Flächenbränden sowie Radlader zum Abtransport von Schutt.
Die Feuerwehr kann auf diese Daten zugreifen und im Einsatzfall die Landwirte um Mithilfe bitten. Die Hilfe bleibt freiwillig. Wenn ein Landwirt zum Beispiel auf seinem Betrieb unabkömmlich ist, weil die Ernte läuft, kann er die Anfrage ablehnen.
Bin ich als helfender Landwirt versichert?
Ja. Nach § 27 des Landesbrandschutzgesetzes (LBKG) in Rheinland-Pfalz sind Personen, die durch einen Einsatzleiter beauftragt werden, über die Gemeindeunfallversicherung versichert.
Kann ein Landwirt die Kosten für den Einsatz abrechnen?
Die Kosten können erstattet werden. Die Abrechnung erfolgt nach den Tarifen des nächstgelegenen Maschinen- und Betriebshilfsringes für die eingesetzten Fahrzeuge, Geräte und die Arbeitskraft. Empfohlen wird, sich die Anforderung vor dem Einsatz schriftlich bestätigen zu lassen.
Wie wichtig ist die Zusammenarbeit von Landwirten und Feuerwehren?
„Aufgrund der aktuellen Gefahrenlage von Wald- und Vegetationsbränden sind die Feuerwehren auf die Mithilfe der Landwirte angewiesen, um schnelle Hilfe leisten zu können”, sagt Frank Hachemer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes LFV.
Dietmar Seefeldt, Landrat im Kreis Südliche Weinstraße, ergänzt: „Die Löschwasserversorgung, gerade im Wald, ist unsere Achillesferse.“ BWV-Präsident Michael Horper fügt hinzu: „Die Landwirte sind für ihr soziales Engagement bekannt. Viele von uns sind bereit, sich und ihre Technik anzubieten, um einen möglichst schnellen Einsatz im Ernstfall zu gewährleisten.“
Gibt es Red Farmer nur in Rheinland-Pfalz?
Die Initiative „Red Farmer“ hatte ihren Ausgang vor zwei Jahren im Main-Spessart-Kreis. Inzwischen ist sie in Rheinland-Pfalz flächendeckend aktiv – und sie breitet sich über die Landesgrenzen hinaus aus. Im bayerischen Landkreis Eichstätt kooperieren Landwirte und Feuerwehren seit diesem Sommer ebenfalls und bauen die Vernetzung über Red Farmer aus.
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