Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Agrarzensus

Landwirte müssen 2020 Daten rausrücken

Luftbild Deutschland
am Mittwoch, 27.02.2019 - 14:13 (Jetzt kommentieren)

Im nächsten Jahr kommt eine Landwirtschaftszählung. Das Bundeskabinett hat die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Gefragt wird auch nach Pachtpreisen.

2020 ist eine Landwirtschaftzählung geplant. Dazu benötigt der Bund viele Daten von Landwirten wie den Umfang der bewirtschafteten Flächen, Tierbestände, Stall- und Weidehaltung, Pachtpreise, Angaben zur Hofnachfolge oder Ausbringen und Lagern von Wirtschaftsdünger.

In die Landwirtschaftszählung 2020 werden voraussichtlich rund 263.000 landwirtschaftliche Betriebe einbezogen, teilt eine Sprecherin des Ministeriums mit. Ein Teil des Fragenkatalogs richte sich nur an eine Stichprobe von bis zu 80.000 Betrieben.

Vorgesehen sei, wie bei Unternehmensstatistiken üblich, eine Auskunftspflicht der Befragten. "Wird dieser nicht nachgekommen, stellt dies eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einem Bußgeld sanktioniert werden kann", so die Sprecherin.

Bundeskabinett hat Gesetzesentwurf verabschiedet

Julia Klöckner

Auf Bestreben von Bundesagrarministerin Julia Klöckner hat das Bundeskabinett in seiner heutigen Sitzung eine Änderung des Agrarstatistikgesetzes auf den Weg gebracht. Damit ist die Voraussetzung geschaffen für die Landwirtschaftszählung, die 2020 auch in Deutschland stattfinden soll. 

Laut Klöckner ist die Erhebung wichtig: „Umfassende, verlässliche und aktuelle Zahlen zu den Strukturen unserer landwirtschaftlichen Betriebe zu haben, ist entscheidend. Sie sind unerlässliche Basis, um zielgerichtete Entscheidungen zu treffen sowie insgesamt einen guten politischen Rahmen für die Branche zu setzen. Faktenbasiert, nicht geleitet von Stimmungen."

Verabschiedung noch vor Sommerpause

Der letzte Agrarzensus fand vor zehn Jahren statt. Mit der Landwirtschaftszählung 2020 stehe wieder ein aktuelles Datengerüst zur Verfügung. Die Öffentlichkeit, politische Entscheidungsträger, Wissenschaftler und nicht zuletzt die Agrarwirtschaft habe ein berechtigtes Interesse daran.

Entsprechend einer Empfehlung der Welternährungsorganisation FAO werden im Jahr 2020 Landwirtschaftszählungen nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Europäischen Union und weltweit durchgeführt.

Mit der Gesetzesänderung ist unter anderem festgelegt, welche Informationen genau bei den landwirtschaftlichen Betrieben abgefragt werden. Dabei wird laut Bundesagarministerium den Vorgaben der EU sowie dem speziellem nationalen Informationsbedarf Rechnung getragen.

Ziel ist es, das Gesetzgebungsvorhaben noch im Juni 2019 vor der Sommerpause abzuschließen. Dies ermöglicht es den Statistischen Ämtern in Bund und Ländern, sich rechtzeitig auf die Erhebung vorzubereiten.

Bodenpreise: Das kostete der Hektar 2017

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...