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100 Hektar bester Acker für BMW-Fabrik: Flächenkampf spitzt sich zu

In Niederbayern zeigt sich gerade beispielhaft, wie schwierig es ist, die Interessen von Landwirtschaft und Infrastruktur unter einen Hut zu bekommen (Symbolbild).
am Dienstag, 27.06.2023 - 06:00 (Jetzt kommentieren)

Um die Frage „BMW-Werk oder Ackerland – Wie viel Flächenverbrauch verträgt Bayern?“ ging es am Mittwoch (21.06.) in der Sendung „Jetzt red i“ im Bayerischen Rundfunk. Es entwickelte sich eine hitzige Debatte zwischen den Beteiligten.

Mit den Bürgerinnen und Bürgern der Region diskutierten der bayerische Bau- und Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) und Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern.
Ein Batteriemontagewerk für Elektroautos von BMW soll in den niederbayerischen Gemeinden Straßkirchen und Irlbach entstehen. Und damit 3.000 Arbeitsplätze. BMW hat bereits große Flächen aufgekauft, um schon im nächsten Jahr den Betrieb aufnehmen zu können.
Noch werden auf den 105 ha aber noch Nahrungsmittel produziert, auf „bestem niederbayerischen Gäuboden“, wie es in der Sendung heißt. Diesen Boden bewirtschaftet auch Landwirt Hans Ringlstetter, der auf immer noch verlässliche Erträge trotz schwierigerer klimatischer Bedingungen hinweist. „Von Beton kann man nicht abbeißen“, warnt Ringlstetter. In Bayern liegt der Flächenverbrauch zwischen 10 und 11 ha pro Tag.

Zielkonflikt zwischen E-Mobilität und Nahrungsmittel

Minister Bernreiter erinnert an die Chance, Arbeitsplätze in Bayern zu erhalten, obwohl in der Automobilbranche eine Transformation vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität stattfindet. Gewöhnlich sei dieser Wandel mit einer Abwanderung der Industrie ins Ausland verbunden.
Mergner vom BUND sagt, die bayerische Staatsregierung den hohen Flächenverbrauch zu verantworten habe. BMW sei nur die Spitze des Eisbergs. Die Politik müsse geeignete Standorte für die Ansiedlung von Betrieben finden.

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