Es duftet im Milchviehstall von Hartwig Breher. Natürlich riecht man auch die Ausdünstungen und Hinterlassenschaften der 40 Milchkühe. Aber der ganze Stall ist erfüllt mit diesem unverwechselbaren, frischen, aromatischen Geruch – trocken, Sommer, einfach gut. Es ist der Geruch von Heu.
Milchviehhalter Hartwig Breher erzeugt Heumilch. Seine Tiere fressen überwiegend Heu von Allgäuer Wiesen. Die Leistung seiner Kühe – Braunvieh und Fleckvieh, dazwischen ein paar Schwarzbunte – kann sich trotzdem sehen lassen. Die Milchleistung liegt bei 8.700 l/Jahr, bei 3,76 Prozent Eiweiß und 4,24 Prozent Fett.
Heumilch ist EU-weit geschützt
Die Heufütterung sei die im Allgäu traditionell übliche Fütterung. Was früher normal war, ist jetzt eine Spezialität, die sogar EU-weit geschützt ist: Seit März 2016 ist sie als „Heumilch g. t. S.“, als eine „garantiert traditionelle Spezialität“ gemäß der EU-Verordnung Nr. 1151/2012, eingetragen.
Gerade einmal 1 Prozent der in Deutschland erzeugten Milch kann als Heumilch vermarktet werden. Eine Marktnische, aber eine mit Potenzial, denn bei Verbrauchern gelten Heumilch und die aus ihr erzeugten Produkte als Spezialität, für die die Kunden auch mal tiefer in die Tasche greifen. Besonders wenn man wie Hartwig Breher einen guten Vermarktungsweg gefunden hat: Die Milch seiner Kühe geht in die nahe gelegene Sennerei Lehern, die er gemeinsam mit sieben anderen Landwirten als Genossenschaft führt.
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